Biberplage in Niedersachsen Nager werden zum Problem – Landwirte besorgt

Sie fressen Bäume kaputt und bauen Dämme: Biber verändern Niedersachsens Landschaft zusehends. Landwirte sind in Sorge.
Ein Nager wird immer mehr zum Problem: Der Biber breitet sich aus in Niedersachsen und Bauern fürchten um ihre Felder. So auch in Pattensen, südlich von Hannover. Dort bereiten die Tiere den Landwirten zunehmend Probleme, indem sie Ackerflächen überfluten, berichtet der betroffene Bauer Hans-Heinrich Schnehage. Teile seiner Felder seien nicht mehr zu bewirtschaften.
Der niedersächsische Bauernverband drängt deshalb auf ein umfassendes Bibermanagement mit Entschädigungen für betroffene Bauern. "Biberschutz darf nicht auf Kosten der Landwirtschaft gehen", erklärt Sonja Markgraf vom Landvolk Niedersachsen und fordert mehr Tempo bei der Umsetzung solcher Pläne.
Umweltminister plant Konzept – doch reicht das?
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer plant, im zweiten Halbjahr 2025 ein Konzept zu präsentieren, das sowohl die positiven als auch die problematischen Auswirkungen der Bibernutzung thematisiert. Landesweit sollen Experten zum Einsatz kommen, um Lösungen zu erarbeiten. Laut Ministerium beträgt die aktuelle Biberpopulation in Niedersachsen zwischen 500 und 1.000 Tieren.
Bereits seit 2005 sind Biber wieder in der Region Hannover anzutreffen, nachdem sie fast 200 Jahre lang als ausgerottet gegolten hatten. Inzwischen hat Schnehage eine Tauschfläche von der Region Hannover erhalten, wo Wasserbüffel grasen können. Dennoch sieht er die Notwendigkeit für landesweite Lösungen, besonders im Hinblick auf betroffene Bürger und Unternehmen.
Auch andernorts in Niedersachsen ist der Einfluss des Bibers spürbar: In Oldenburg sind Deiche durch Biberdämme gefährdet, weshalb Maßnahmen zur Absenkung des Stauwasserstands ergriffen werden sollen. Im Gegensatz zu den streng geschützten Bibern dürfen Nutria und Bisamratten gejagt werden – allein im Jagdjahr 2023/2024 wurden etwa 45.000 Nutrias erlegt.
- Nachrichtenagentur dpa
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