"Dringender Handlungsbedarf" Viele Säugetiere in Niedersachsen gefährdet oder ausgestorben

Die neue Rote Liste zeigt dramatische Entwicklungen bei heimischen Tierarten. Igel stehen mittlerweile auf der Vorwarnliste – wegen eines bestimmten Gerätes.
Mindestens ein Drittel der heimischen Säugetiere in Niedersachsen und Bremen ist gefährdet oder bereits ausgestorben. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat am Donnerstag eine aktualisierte Rote Liste veröffentlicht. Es handelt sich um die erste Gesamtbewertung seit rund 30 Jahren.
Die Untersuchung umfasst 74 heimische Säugetierarten. Besonders gefährdet sind Fledermäuse und Kleinsäuger wie Feldhamster und Gartenschläfer. Auch der Igel steht inzwischen auf der Vorwarnliste. Rasenmähroboter werden ihm zunehmend zum Verhängnis.
Das sind Hauptursachen für den Rückgang
Als Hauptursachen für den Rückgang vieler Arten gelten intensive Landwirtschaft, Urbanisierung und Klimawandel. Die neuen Daten zeigen jedoch auch positive Entwicklungen: Der Wolf gilt inzwischen als ungefährdet. Luchs, Biber und Kegelrobbe sind ebenfalls zurückgekehrt. Der Fischotter ist mittlerweile wieder ungefährdet.
Sophie Kirberg, Mitarbeiterin des NLWKN, warnt: "Ohne gezielte Schutzmaßnahmen und verlässliche Daten drohen wir, das Artensterben nur zu dokumentieren – anstatt es zu verhindern." Niedersachsens Umwelt- und Artenschutzminister Christian Meyer (Grüne) sieht einen "dringenden Handlungsbedarf für den Schutz von Säugetieren und Insekten".
- Nachrichtenagentur dpa
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.