Hannover Feldhasen-Bestand wächst: Aufwärtstrend hält an
Gute Nachrichten kurz vor Ostern: Immer mehr Feldhasen hoppeln auf Niedersachsens Feldern und Wiesen. Im vergangenen Frühjahr 2021 haben Jägerinnen und Jäger bei der Wildtiererfassung im Schnitt 14 Feldhasen pro Quadratkilometer Fläche registriert - das ist einer mehr als noch bei der letzten Erhebung im Frühjahr 2020. Damit setze sich die positive Bestandsentwicklung der Tiere weiter fort, wie die Landesjägerschaft Niedersachsen am Freitag mitteilte. Demnach hat der Feldhasenbesatz unterm Strich in den vergangenen Jahren im Mittel um 21 Prozent zugenommen.
Die Bestandsdichte ist in Niedersachsen regional aber unterschiedlich: Der Norden und Nordwesten des Landes gelten traditionell als "Hasenhochburgen". Dort sind Sichtungen von 100 Feldhasen pro Quadratkilometer laut Jägerschaft keine Seltenheit. In den waldreicheren Gebieten in Südniedersachsen leben dagegen weniger Langohren. Bundesweit tummeln sich nach Schätzungen der Deutschen Wildtierstiftung mehr als zwei Millionen Feldhasen (Lepus europaeus).
2021 profitierten die Feldhasen, die eigentlich in Steppengebieten zuhause sind, schon von den passenden Witterungsbedingungen 2020, wie der Deutsche Jagdverband mitteilte, der am Freitag auch Zahlen für ganz Deutschland veröffentlichte. Demnach war der Herbst 2020 laut Deutschem Wetterdienst der viertwärmste seit 1881 - mit viel Sonnenschein und trockenem Wetter bis in den November. Darauf folgte ein milder Winter. "Das heißt, ganz viele Hasen haben den Sprung ins Jahr 2021 geschafft", sagte Verbandssprecher Torsten Reinwald.
Allerdings setzte das Wetter den Tieren dann im Jahresverlauf zu: Auf die erste Zählung im März, wenn die ersten Feldhasen zur Osterzeit geboren werden, folgte ein kalter April sowie ein Juli und August mit Dauer- und Starkregenphasen. Bei feucht-kalter Witterung besteht die Gefahr, dass die neugeborenen Hasen auskühlen und sterben. Eine schützende Höhle wie etwa Kaninchen haben Feldhasen nicht.
In der Folge registrierten die Jägerinnen und Jäger bei einer zweiten Zählung im Herbst im Vergleich zur ersten Erhebung im Frühjahr 2021 zwar noch rund 8 Prozent mehr Feldhasen - diese Zuwachsrate, die auch als Gradmesser für die Gesundheit der Population dient, fiel jedoch geringer aus als im Vorjahr 2020. Damals waren es landesweit im Schnitt noch 13 Prozent Zuwachs über das Jahr.
Entscheidend für den Feldhasen sei neben der Witterung auch die Qualität des Lebensraums, sagte der Wildbiologe der Landesjägerschaft, Egbert Strauß, laut Mitteilung. "Strukturgebende Landschaftselemente mit nahrhaften Wildkräutern und Gräsern sowie ausreichend Rückzugsmöglichkeiten sind für den Feldhasen das A und O." Auch Fressfeinde wie Fuchs und Marder hätten einen "erheblichen Einfluss" auf die Feldhasenbestände und müssten daher bejagt werden.