Totschlag durch Unterlassen? Säugling in Mülleimer entsorgt – Verdächtigen ermittelt
In Hannover finden Polizisten einen leblosen Säugling. Nun haben sie den ersten Verdächtigen ermittelt. Es handelt sich um den Lebensgefährten der Mutter. Der Tatvorwurf: Totschlag durch Unterlassen.
Ein in einem Mülleimer in Hannover gefundener toter Säugling könnte vom Lebensgefährten der Kindsmutter dort abgelegt worden sein. Die 27-jährige mutmaßliche Mutter meldete sich am Dienstag bei der Polizei und berichtete von einer Geburt, wie die Beamten am Mittwoch mitteilten. Nach Angaben der Frau hatte ihr 22 Jahre alter Partner den leblosen Säugling in einem Mülleimer an einer sogenannten Wertstoffinsel im Stadtteil Misburg abgelegt.
Eine Polizeistreife ließ sich den Ablageort zeigen. Dort fanden die Polizisten das lebloses Baby. Die mutmaßliche Kindsmutter wurde in ein Krankenhaus gebracht. Ihr 22-jähriger Lebensgefährte wurde nach einer Vernehmung wieder entlassen.
Hannover: Säugling möglicherweise lebendig entsorgt
Der Fundort wurde zwischenzeitlich weiträumig abgesperrt. Die Kriminalpolizei sicherte Spuren am Fund- und Geburtsort in einer Wohnung in der Nähe. Die mutmaßlichen Eltern des toten Säuglings und weitere Zeugen wurden befragt.
Nach ersten Erkenntnissen könne bisher nicht ausgeschlossen werden, dass der Säugling hätte überleben können. Noch am Mittwoch sollte die Babyleiche rechtsmedizinisch untersucht werden. Es wurden Ermittlungen wegen des Verdachts des Totschlags durch Unterlassen eingeleitet.
- Nachrichtenagentur AFP