"Rahmenbedingungen deutlich verschärft" Weniger Auslieferungen als 2024: VWN verlängert Produktionsruhe

Der Markt für Nutzfahrzeuge wächst nicht wie erwartet. Das hat auch Auswirkungen auf die Fertigung bei VWN in Hannover.
Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) hat die Produktionsruhe im Werk in Hannover um eine zusätzliche Woche verlängert. Wie ein Sprecher von VWN bestätigte, dauert der Werksurlaub in diesem Jahr vom 14. Juli bis einschließlich 8. August – und damit eine Woche länger als gewöhnlich.
Grund dafür seien zahlreiche Herausforderungen auf dem Markt. "Die Rahmenbedingungen haben sich deutlich verschärft", so der Sprecher von VWN. "Der Gesamtmarkt für leichte Nutzfahrzeuge wächst nicht wie erwartet und liegt unter Vorjahr." Dies führe zu einer erhöhten Wettbewerbsintensität.
Im Hinblick auf die Auslieferungen an Kunden liegt VWN nach eigenen Angaben im ersten Halbjahr 2025 unter den Vorjahreszahlen. Das liege vor allem daran, dass der alte Transporter T6.1 nicht mehr in Hannover hergestellt wird. Die Produktion in dem Werk in Stöcken endete im ersten Halbjahr 2024.
"Herausfordernde Rahmenbedingungen in einigen Märkten"
Der Elektro-Kleinbus ID. Buzz habe 2025 zwar Marktanteile gewinnen können, allerdings sei das Segment noch sehr klein. In Summe wurden in diesem Jahr bisher insgesamt 27.600 ID. Buzz ausgeliefert.
Zudem gibt es "herausfordernde Rahmenbedingungen in einigen Märkten und Regionen", so der Sprecher. Volkswagen stoppte etwa die Lieferung des ID.Buzz nach Nordamerika. Grund ist laut Angaben des Unternehmens ein Rückruf wegen einer aus Behördensicht zu breiten Rücksitzbank des US-Modells.
Laut einem Bericht des "Handelsblatt", der sich auf Konzernkreise bezieht, sollen auch die Strafzölle der Regierung von US-Präsident Donald Trump eine Rolle spielen. Demnach würde vor Wiederaufnahme der Lieferungen eine Zolleinigung zwischen der Europäischen Union und den USA abgewartet.
ID.Buzz ist einziges VWN-Modell für die USA
Der ID.Buzz wurde im Herbst 2024 in einer Langversion auf den US-Markt gebracht. Er ist das einzige Modell der Nutzfahrzeugsparte, das in den USA verkauft werden soll.
Insgesamt verkaufte der VW-Konzern im ersten Halbjahr etwas mehr Autos als vor einem Jahr. Weltweit lieferte er 4,4 Millionen Autos aus, was einer Steigerung von 1,3 Prozent entspricht.
- Anfrage bei Volkswagen Nutzfahrzeuge
- Mit Material der Nachrichtenagenturen Reuters, dpa