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Arbeitsmarkt MV: Uneinigkeit bei den künftigen Schwerpunkten


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Arbeitsmarkt MV: Uneinigkeit bei den künftigen Schwerpunkten

Von dpa
28.10.2021Lesedauer: 2 Min.
ArbeitsagenturVergrößern des BildesDas Logo der Agentur für Arbeit. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Trotz sinkender Arbeitslosenzahlen und positiver Beschäftigungsentwicklung bleiben Risiken am Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern. Wo die Politik jedoch als erstes anpacken sollte, darüber sind sich Parteien und Arbeitgeber nicht vollständig einig. Während das noch CDU-geführte Wirtschaftsministerium die Risiken vor allem bei Lieferengpässen, Rostoff- und Energiekosten, sowie beim Fachkräftemangel sieht, macht die Linkspartei auf die Perspektiven für Langzeitarbeitslose aufmerksam. Arbeitgeber und Gewerkschaften im Norden sorgen sich hingegen um die duale Ausbildung. Der am ehesten verbindende Punkt: der Nachschub an Fachkräften.

Wie die Arbeitsagentur Nord am Donnerstag mitgeteilt hatte, gab es im Oktober im Vergleich zum Vorjahr 6800 Jobsuchende weniger, die Zahl sank demzufolge auf 54 600: Ein Rückgang von 11 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat September lag der Rückgang den Angaben zufolge bei 2,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im Oktober damit bei 6,7 Prozent, nach 6,9 Prozent im September und 7,5 Prozent im Oktober 2020. Aus Sicht der Arbeitsmarkt-Experten haben davon alle Alters- und Personengruppen profitiert, Wermutstropfen bleibe der Anteil der Langzeitarbeitslosen an den Jobsuchenden. Dieser habe sich von rund einem Drittel vor der Corona-Pandemie auf 45 Prozent erhöht.

Die Linkspartei sieht hier weiteren Handlungsbedarf, andernfalls "drohen noch mehr Frauen und Männer den Anschluss an den Arbeitsmarkt zu verlieren - oftmals gemeinsam mit ihren Kindern", sagte der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Linksfraktion im Schweriner Landtag Henning Foerster. Auch die Linke sieht die Nachwirkungen der Corona-Pandemie - besonders auf die Lieferketten - als Risiko, daneben müssten sich Wirtschaft und Politik gemeinsam dem Thema Fachkräfte- und Standortsicherung widmen.

Dies scheint in den Unternehmenszentralen gerade das größte Kopfzerbrechen zu bereiten: "Die Probleme, ausreichend viele und geeignete Jugendliche für eine Ausbildung zu gewinnen, sind noch größer geworden", erklärte der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Nordmetall und AGV Nord Nico Fickinger. Verantwortlich machen die Verbände hierfür die "vielerorts unzureichende Berufsorientierung, der Mangel an Berufsschullehrkräften, die teilweise überalterte Ausstattung der Berufsschulen sowie die schleppende Fortbildung für Lehrkräfte." Die Arbeitgeber wünschen sich daher eine Stärkung der dualen Ausbildung und kritisieren die Verhandlungspartner von FDP, Grünen und SPD im Bund für die Pläne einer Ausbildungsplatzgarantie. Eigentlich bräuchte man laut Fickinger eine Bewerbergarantie.

Während die Jugendabteilung des Deutschen Gewerkschaftsbundes Nord zwar ebenfalls Defizite beim Thema Fachkräftenachwuchs sieht, nehmen die Gewerkschafter die Unternehmen in die Pflicht. Es bedürfe "einer Perspektive für Menschen, die in eine Ausbildung gehen wollen oder in einer Ausbildung sind. Mindeststandards in der Ausbildung müssen ernst genommen, eingehalten und endlich konsequent kontrolliert werden", sagte Bezirksjugendsekretärin Wiebke Oetken. Moniert wird zudem, dass das Ausbildungsangebot seit Beginn der Pandemie in Mecklenburg-Vorpommern um 8,4 Prozent auf 10 500 Plätze zurückgegangen sei.

Auch das Wirtschaftsministerium im Nordosten sieht die Probleme bei den Fachkräften, jedoch nicht nur dort. Die heimische Wirtschaft ziehe wieder an, "allerdings machen sich in einigen Branchen seit Monaten andauernde Lieferengpässe, wachsende Rohstoff- und Energiepreise oder das Fehlen von Fachkräften stärker bemerkbar", sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU). Die Corona-Pandemie sei noch nicht vorbei, auch sorgen die wieder steigenden Infektionszahlen in vielen Ländern laut dem Ministerium wieder für vorsichtigere Planungen bei den Firmen.

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