Fischzähler macht "sensationelle Aufnahme" Ausgestorbener Fisch erstmals seit Jahrzehnten im Rheinsystem entdeckt
In der Sieg wurde erstmals wieder ein erwachsener Maifisch gesichtet. Ein sensationelles Ereignis, findet die Stiftung für Gewässerschutz und Wanderfische NRW. Seit gut 60 Jahren gelten die Fische im Rheinsystem als ausgestorben, werden allerdings seit einigen Jahren wieder angesiedelt.
Zum ersten Mal seit mehreren Jahrzehnten ist in der Sieg wieder ein erwachsener Maifisch gesichtet worden. Ein automatischer Fischzähler an einer Kontrollstation bei Sankt Augustin (Rhein-Sieg-Kreis) habe die "sensationelle Aufnahme" gemacht. Das teilte die Stiftung für Gewässerschutz und Wanderfische NRW am Dienstag mit. Maifische gelten im Rheinsystem seit gut 60 Jahren als ausgestorben. Seit einigen Jahren werden sie wiederangesiedelt.
Die Sichtung zeige, dass der Bestand der Fische im Rhein stetig wachse, sagte Andreas Scharbert, Leiter des Projekts zur Wiederansiedlung beim Rheinischen Fischereiverband. In der Sieg und anderen Rhein-Zuflüssen werden seit Jahren winzige Maifisch-Larven ausgesetzt, die in Frankreich gezüchtet werden. Die Fische wandern in die Meere und kehren – wie das nun gesichtete Exemplar – nach einigen Jahren geschlechtsreif in ihre "Heimatgewässer" zurück. Sie werden bis zu 70 Zentimeter groß . An dem Projekt sind weitere Rheinanliegerstaaten und Bundesländer beteiligt.
Noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts stiegen laut der Stiftung hunderttausende Maifische in Rhein und Nebenflüsse auf, um sich fortzupflanzen. Damals wurden sie auch in Gasthäusern angeboten. Durch Überfischung, Gewässerverschmutzung sowie Ausbau des Rheins und der Zuflüsse verschwanden sie aber bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts, in der Sieg laut Scharbert sogar noch früher.
- Nachrichtenagentur dpa