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Bluttat in Köln geht vor Gericht: Drogenabhängiger sprang Opfer auf den Kopf


Prozess nach Gewalt im Drogenrausch
Täter sprang Opfer auf den Kopf: "Alter, hat das geklatscht"

Von t-online, fe

Aktualisiert am 22.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Junkie raucht Heroin von einer Folie in einer U Bahn Haltestelle in Köln: Ein mobiles Drogenhilfeangebote wird gut angenommen.Vergrößern des BildesEin Heroinabhängiger in Köln (Symbolbild): Am Wiener Platz gab es eine brutale Auseinandersetzung im Drogen-Milieu. (Quelle: FutureImage/imago-images-bilder)
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Am Wiener Platz kam es im April zu einer schockierenden Gewalttat. Am Montag hat vor dem Landgericht der Prozess gegen den drogenabhängigen Täter begonnen.

Mitten am helllichten Tag wurde ein Mann am Wiener Platz in Mülheim brutal zusammengeschlagen. Nun wird dem 35-jährigen Täter, der wie das Opfer aus dem Drogen-Milieu stammt, vor dem Kölner Landgericht der Prozess gemacht. Der Angeklagte soll sein Opfer in der örtlichen U-Bahn-Station so hemmungslos zugerichtet haben, dass dieses die Sehkraft auf dem linken Augen komplett verlor. Der Beschuldigte muss sich wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Die Tat ereignete sich im vergangenen April. Der Täter, der abhängig von Heroin ist, soll gerade von seinem Methadonprogramm gekommen sein, als er am Wiener Platz Halt machte. Das berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger (KStA). Auf dem Platz wollte sich der 35-Jährige Tabletten kaufen, um sie als sogenannten "Beikonsum" zusätzlich zum Methadon einzunehmen.

Schläge ins Gesicht, Tritte gegen den Kopf

Demnach fragte er sein späteres Opfer nach den entsprechenden Tabletten, wurde von diesem jedoch abgewiesen. Daraufhin entbrannte zunächst ein Wortgefecht. In dessen Verlauf soll der später Geschädigte den ersten Schlag abgegeben haben

Wie der KStA den Angeklagten vor Gericht zitiert, wäre dieser nach dem Schlag "beinahe aus den Latschen gekippt, war in einem Zustand voll Panik, Angst und Wut." In diesem Zustand soll der Angeklagte dann zurückgeschlagen und seinen 48-jährigen Kontrahenten mit Fausthieben attackiert haben. Sein Gegner fiel zu Boden und blieb regungslos auf einer Treppe liegen.

Obwohl sein Kontrahent also außer Gefecht gesetzt war, ließ der 35-Jährige im Wut- und Drogenrausch nicht von seinem Opfer ab. Wie Staatsanwalt René Gilles am ersten Verhandlungstag am Montag sagte, soll der 35-Jährige sein am Boden liegendes Gegenüber mit weiteren Tritten gegen den Hinterkopf und die Schläfe malträtiert haben. Auch Versuche von Passanten, den Mann zu stoppen, scheiterten.

Opfer ist auf einem Augen blind

Dann wurde es richtig brutal: Wie der Staatsanwalt weiter ausführte, soll der Täter dem Opfer mit Anlauf gegen die Schläfe getreten haben. Auch soll er sich auf die oberste Treppenstufe gestellt haben und von da aus auf den Kopf des Opfers gesprungen sein. Der Frührentner musste operiert werden, so schwer wurde er durch die Angriffe verletzt.

Sein linkes Auge konnte aber auch im Krankenhaus nicht gerettet werden: Durch die enorme Gewalteinwirkung gegen Kopf und Gesicht löste sich die Netzhaut des Auges ab, jetzt ist der Mann auf dem linken Auge blind.

Der Täter selbst, so berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger, beschrieb seine Tritte gegen den Kopf des Geschädigten so, als würde man gegen einen Fußball treten – "mit Vollspann." Nach der Tat schrieb er Freunden über WhatsApp: "Alter, hat das geklatscht." Den Tod des Opfer aber habe er nicht in Kauf genommen, auf seinen Kopf will er auch nicht gesprungen sein.

Vor Gericht hatte der mutmaßliche Täter dann immerhin eine Entschuldigung für sein Opfer übrig und zahlte ihm sogar ein Schmerzensgeld in Höhe von 15.000 Euro. Dieses Summe habe der Angeklagte wohl von seiner Mutter bekommen, erklärt der KStA. Der Prozess aber wird weiterhin fortgesetzt.

Verwendete Quellen
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