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Explosion in Köln: Gab es Verbindungen zum Drogenkrieg?


Explosion vor Kalker Restaurant
Ermittler prüfen Verbindungen zum Kölner Drogenkrieg

Von t-online
20.06.2025 - 11:38 UhrLesedauer: 2 Min.
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Das Restaurant im Kölner Stadtteil Kalk nach der Explosion: Am frühen Donnerstagmorgen ist vor dem Lokal eine Bombe hochgegangen. (Quelle: Sascha Thelen/dpa)
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Nach einer Explosion wächst die Angst vor einer erneuten Gewalteskalation in der Stadt. Erste Ermittlungen führen ins Drogenmilieu.

Es ist 4.30 Uhr, als unweit der Kölner Lanxess-Arena eine laute Explosion die Anwohner aus dem Schlaf reißt. Eine Bombe lässt die Fensterscheiben eines Restaurants im Stadtteil Kalk zerbersten, Stühle fliegen auf die Straße. Zeugen beobachten zwei Männer, die nach der Explosion in Richtung der Technischen Hochschule in Deutz laufen. Nach ihnen sucht die Polizei. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

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Unweigerlich werden Erinnerungen wach an den September 2024, als in der Innenstadt mehrere Bomben explodierten. Die Sprengsätze wurden nachts vor dem Nachtclub "Vanity" und dem Modegeschäft "LFDY" gelegt, auch hier befand sich niemand im Geschäft. Bei den Taten im Herbst gehen die Ermittler davon aus, dass es sich um gezielte Drohungen handelt. Sind die Motive diesmal ähnlich?

Köln: Explosion vor Restaurant – Verbindung zum Drogenkrieg?

Die Staatsanwaltschaft Köln prüft Verbindungen zum sogenannten Kölner Drogenkrieg, konkrete Hinweise darauf gibt es am Freitag (20. Juni) bisher nicht. Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer geht von einer vorsätzlichen Tat aus, möglicherweise handele es sich bei dem Restaurant um ein "Anschlagsobjekt".

Auf Anfrage von t-online sagte Bremer: "Derzeit wird geprüft, ob es geeignetes Bildmaterial aus Überwachungskameras gibt, die sich gegebenenfalls für eine Öffentlichkeitsfahndung eignen." Weitere Details nannte er mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht.

Nach Informationen von t-online steht das Restaurant in enger Verbindung mit dem mutmaßlichen Kopf der Kölner Drogenbande Sermet A. Angeklagte in den Kölner Drogenprozessen berichten in ihren polizeilichen Vernehmungen von Besuchen in dem Restaurant. Dort soll es Ende Juni 2024 ein Treffen gegeben haben, bei dem mehrere mutmaßliche Mitglieder der Bande wegen des Diebstahls von 350 Kilogramm Marihuana verhört worden sein sollen.

Kölner Drogenkrieg: Eskaliert die Gewalt erneut?

Die Tat ist ein Einschnitt im Kölner Drogenkomplex: Nach teilweise fast wöchentlichen Explosionen, Entführungen oder Schüssen auf Wohnhäusern war es seit Oktober ruhig geworden um die mutmaßlichen Hintermänner. Schon damals sagte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage von t-online, dass weitere Taten allerdings nicht ausgeschlossen werden können.

Ein Großteil der Taten im vergangenen Sommer und Herbst sollten laut Ermittlern die Männer einschüchtern, die die 350 Kilogramm Marihuana aus einem Versteck der Kölner Drogenbande geklaut haben sollen. Die Drogenbosse vermuteten die "Verräter" dabei in den eigenen Reihen, allerdings wurden auch Menschen aus dem Ruhrgebiet gefangen gehalten.

"Lago": Wer steckt hinter den Drogen aus den Niederlanden?

Die Geiselnahme in einer Villa in Rodenkirchen ist Teil eines Prozesses, der bald vor dem Landgericht Köln beginnen soll. Alleine in dem Fall sind zehn Männer in zwei Verfahren angeklagt, insgesamt werden mehr als 40 Personen verschiedenster Straftaten beschuldigt. Kopf der Bande soll Sermet A. gewesen sein. Ihn bezeichnen die Ermittler als "Schlüsselfigur".

Warum nun vor dem Kalker Restaurant ein Sprengsatz detoniert ist, ist weiter unklar. Laut Ermittlern soll auch aus den Niederlanden Druck auf die Kölner Drogenbande ausgeübt worden sein. Ihnen sollen die insgesamt 700 Kilogramm Marihuana, von denen die Hälfte gestohlen wurde, ursprünglich gehört haben. Sermet A. soll dabei mit einem Mann Geschäfte gemacht haben, der sich "Lago" oder "Chinaman" nannte. Er ist weiterhin auf der Flucht.

Verwendete Quellen
  • Eigene Berichterstattung

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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