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Woelki: Zweite Ermittlung gegen Kölner Kardinal


Eidesstattliche Aussage auf Prüfstand
Zweite Ermittlung gegen Kardinal Woelki

Von dpa
23.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Landgericht KölnVergrößern des BildesBlick auf das Landgericht in Köln (Archivbild): Woelki soll gewusst haben, dass ein Düsseldorfer mit Messdienern in die Sauna gehe. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Hat Kardinal Woelki bei einer weiteren eidesstattlichen Versicherung falsch ausgesagt? In dem neuen Fall geht es um die Beförderung eines Pfarrers in Düsseldorf.

Anlass für die aktuellen Ermittlungen ist laut dpa eine Klage Woelkis gegen die "Bild"-Zeitung. In einem Artikel hatte ein Bild-Mitarbeiter behauptet, Woelki habe vor der Ernennung eines Pfarrers zum Düsseldorfer Stadtdechanten im Jahr 2017 gewusst, dass dieser Jahre zuvor Sex mit einem 16-jährigen Prostituierten gehabt hatte.

Woelki hatte in dem Verfahren eidesstattlich erklärt, dass er die Personalakte des Mannes vor der Beförderung nicht gekannt habe. Eine Zeugin widersprach dieser Darstellung in dem Gerichtsverfahren. Ihren Aussagen zufolge habe sie mit Woelki schon 2011 über den Pfarrer gesprochen und ihm auch erzählt, dass der Mann mit Messdienern in die Sauna gehe und anzüglich gegenüber Jugendlichen sei.

"Diese Aussage gibt hinreichend Anlass, in Ermittlungen einzutreten, was den Wahrheitsgehalt der eidesstattlichen Versicherung des Kardinals Woelki angeht", so ein Sprecher des Landgerichts gegenüber dpa.

Kritik an Woielki wegen Missbrauchsfällen

Die Kölner Staatsanwaltschaft hatte vor zwei Wochen bereits in einem anderen Fall Ermittlungen gegen Woelki eingeleitet, ebenfalls wegen des Verdachts der falschen Versicherung an Eides statt. Grund dafür war ein Interview im "Kölner Stadtanzeiger", in dem eine ehemalige Mitarbeiterin des Erzbistums Köln behauptet hatte, sie habe Woelki frühzeitig über Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Sternsinger-Chef Winfried Pilz informiert. Woelki weist diesen Vorwurf zurück.

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, reagierte auf die Ermittlungen gegen Woelki mit der Absage der für kommenden Sonntag geplanten traditionellen ökumenischen Vesper zum Advent. "Der Gottesdienst am Anfang des Advents wird durch die Ereignisse im Erzbistum Köln so überlagert, dass nicht mehr das Gebet oder die Verkündigung wahrgenommen wird, sondern nur die Frage einer Positionierung in der innerkatholischen Auseinandersetzung", sagte Latzels Sprecher Jens-Peter Iven dem "Kölner Stadtanzeiger".

Woelki steht schon länger wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen im Erzbistum in der Kritik. Papst Franziskus hatte ihn aufgefordert, ein Rücktrittsgesuch einzureichen, was Woelki auch getan hat. Der Papst hat aber noch nicht darüber entschieden, ob er das Gesuch annimmt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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