An einem Tag, an dem mehrere wichtige Prozesse terminiert sind, kommt es am Kölner Justizzentrum zu Verzögerungen. Ein Sprecher spricht von einer "Alarmierungslage".
Bei den Prozessen im Kölner Justizzentrum kommt es am Dienstagmorgen zu massiven Verzögerungen. Auf Nachfrage bestätigte ein Landgerichtssprecher, dass es eine "Alarmierungslage" im Hochhaus an der Luxemburger Straße gebe, in dem das Kölner Amts- und Landgericht beheimatet sind.
Weiter teilte der Sprecher mit, dass es hierdurch zu Verzögerungen bei zahlreichen Gerichtsverhandlungen kommen werde.
Es sei derzeit nicht möglich, Inhaftierte in die Vorführstelle zu bringen, erläuterte der Sprecher weiter. Die Vorführstelle ist das Hausgefängnis im Untergeschoss des Justizzentrums, wo in Untersuchungshaft befindliche Angeklagte auf ihren jeweiligen Prozess warten.
Sprengstoffhunde sollen angeschlagen haben
Ein Reporter vor Ort berichtet, dass Sprengstoffhunde vor dem Gebäude angeschlagen hätten. Im Laufe des Vormittags seien die Verhandlungen mit Verspätung wieder aufgenommen worden.
Aufgrund der Bedrohungslage kommt es auch zu einer Verzögerung beim Prozessauftakt im Fall Wermelskirchen. In dem Prozess ist ein 45-Jähriger wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs von Kindern angeklagt. Zudem ist für Dienstag eine mündliche Verhandlung im Fall einer Schadensersatzklage eines Missbrauchsbetroffenen gegen das Kölner Erzbistum terminiert.
In dem Fall verlangt ein heute 62-Jähriger über 700.000 Euro Schmerzensgeld für erlittene sexualisierte Gewalt durch einen Priester in den 1970er Jahren. Zudem ist auch ein Verhandlungstag im Prozess wegen besonders schweren Raubes und versuchten Mordes gegen Reemtsma-Entführer Thomas Drach terminiert.
- Material der Nachrichtenagentur dpa
- Reporter vor Ort