Bonn: Aktivisten besetzen Hörsaal der Universität – es geht auch um Lützerath

Klimaaktivisten halten einen Teil der Uni Bonn besetzt. Die Universitätsleitung berät, wie sie mit ihnen und ihren Forderungen umgehen soll.

Eine Gruppe von Klimaaktivisten hat den Hörsaal 17 der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn besetzt. Offenbar sind die Aktivisten auf eine länger andauernde Besetzung vorbereitet.

Im Internet veröffentlichten sie am Montag ein Programm für den ersten Tag, am Dienstag eines für den zweiten – und auch schon eine Ankündigung für einen Kinofilm, der am Mittwoch im Hörsaal gezeigt werden soll.

Uni berät zu Umgang mit Besetzern

Der Pressesprecher der Uni Bonn, Andreas Archut, sagte t-online, die Besetzer seien gegen Mittag gekommen und hätten "im Hörsaal ihr Lager aufgeschlagen". Die Universitätsleitung überlege derzeit, wie man mit der Gruppe umgehen wolle. Per Mail hätten die Aktivisten der Uni eine Liste mit Forderungen geschickt. Am Mittwoch wolle die Unileitung mit ihnen zu einem inhaltlichen Gespräch über die Forderungsleiste zusammenkommen.

Auch im Internet veröffentlichten die Besetzer Forderungen. Zum Teil lassen sich diese von der Universität selbst allerdings gar nicht umsetzen. Die Aktivisten verlangen zum Beispiel die Vergesellschaftung der Energieproduktion und einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr für alle.

Uni Bonn soll Klimakommission einführen und sich für Lützerath einsetzen

An die Uni selbst gerichtet sind zwei weitere Forderungen: Die Universität solle sich klar zum Erhalt von Lützerath bekennen, außerdem solle sie zum Klima-Vorbild umgebaut werden.

Darunter verstehen die Besetzer von der Gruppe "End Fossil: Occupy" unter anderem die Einführung einer Klimakommission sowie ein "verpflichtendes Klimabildungsangebot für alle Studiengänge".

Verschiedene Ortsgruppen von "End Fossil: Occupy" haben eigenen Angaben zufolge bereits in rund 30 deutschen Universitäten Räume besetzt. In Leipzig war zum Beispiel im Dezember vier Tage lang der Audimax besetzt, mehr dazu lesen Sie hier.