1. FC Köln: Kann Jacob Christensen Ellyes Skhiri ersetzen?

Der 1. FC Köln hat Jacob Christensen verpflichtet und damit auf den Abgang von Ellyes Skhiri reagiert. Doch kann der 21-Jährige den Tunesier ersetzen?

Gerade einmal 21 Jahre alt ist Jacob Christensen. Doch der Neuzugang des 1. FC Köln hat bereits 158 Profi-Pflichtspiele für seinen Heimatklub FC Nordsjaelland absolviert. Bei dem Verein, rund 30 Kilometer von Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen entfernt, entwickelte sich der defensive Mittelfeldspieler in den vergangenen Jahren bereits zum Führungsspieler.

"Aber nicht nur deshalb", sagte FC-Geschäftsführer Christian Keller bei der Bekanntgabe des Transfers, "sondern unter anderem auch wegen seiner technischen Versiertheit und seiner Fähigkeit, ein Spiel im Aufbau zu lenken, trauen wir ihm den Sprung in die Bundesliga zu."

Ellyes Skhiri hinterlässt große Lücke

Doch die Lücke, die Ellyes Skhiri mit seinem Abgang beim 1. FC Köln hinterlässt, ist groß. Ob ein 21-Jähriger, der bislang lediglich in Dänemark gespielt hat, in diese Fußstapfen hineintreten kann? Als erster Ersatz für Kölns ehemaligen Mittelfeldmotor wird Christensen wohl kaum eingeplant sein können. Auch Keller sprach davon, dass sich "Jacob zunächst an die höhere Spielintensität" der Bundesliga werde gewöhnen müssen.

Ein Blick auf die Leistungsdaten von Christensen und Skhiri zeigt jedoch, dass sich beide Spieler durchaus ähnlich sind. Zwar sind die Werte des 28-jährigen Nationalspielers in der Regel höher und aufgrund des unterschiedlichen Niveaus der beiden Ligen nicht gänzlich miteinander zu vergleichen. Dennoch unterscheiden sich die beiden Sechser in vielen Statistiken nur marginal.

Bei diesen Werten kann Christensen mithalten

Besonders offensiv kann der Neuzugang durchaus mit den Werten von Skhiri mithalten. Pro 90 Minuten spielt der dänische U21-Nationalspieler sogar mehr Pässe in die gegnerische Hälfte. Zudem war die Passquote beider Spieler praktisch identisch und mit fast 90 Prozent im Ligen-Vergleich überdurchschnittlich. Darüber hinaus gewann Christensen mehr Offensiv-Zweikämpfe als Ellyes Skhiri.

In der Defensiv-Bewegung allerdings hat der gebürtige Kopenhagener im Vergleich zu Skhiri noch Luft nach oben. Zwar überzeugt auch Christensen mit einem guten Stellungsspiel, durchschnittlich konnte Skhiri durch seine herausragende Antizipation jedoch drei Bälle mehr pro Spiel vom Gegner erobern. Außerdem kann sich Christensen noch im Kopfballspiel steigern, gewann hier nur knapp 39 Prozent seiner Duelle. Ellyes Skhiri kam hier auf einen Wert von 55 Prozent, was ihn auch bei Standards offensiv gefährlich machte.

Transfer mit wenig Risiko

In Dänemark konnte Christensen, der in der abgelaufenen Saison 37 Spiele (ein Tor, sieben Vorlagen) absolvierte, vor allem mit einem guten und auffälligen Passspiel überzeugen. Insbesondere seine scharfen Bälle in die Tiefe, mit denen der Däne für schnelle Spielverlagerungen sorgte, brachten Nordsjaelland immer wieder in aussichtsreiche Abschlusspositionen. "Meine Stärke ist das Spiel mit dem Ball. Ich mag es einfach und schnell", beschrieb sich auch der Neuzugang bei seiner Vorstellung selbst.

Bis Christensen beim 1. FC Köln ein Ersatz für Ellyes Skhiri sein kann, dürften jedoch einige Monate und vor allem Spiele ins Land gehen. Mit Blick auf das Potenzial sowie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – der Sechser wechselte ablösefrei – dürften die Geißböcke jedoch nur wenig falsch machen können.