Bonn: HIV-Infizierter soll Mann mehrfach vergewaltigt haben

Ein HIV-infizierter Mann muss sich in Bonn wegen Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung verantworten: Er soll sein Opfer unter Drogen gesetzt und mehrfach vergewaltigt haben.

Vor dem Bonner Landgericht muss sich seit Mittwoch ein 38-Jähriger verantworten. Und die Vorwürfe gegen den Mann wiegen schwer: Im Januar dieses Jahres soll er einen Bekannten von sich unter Drogen gesetzt und mehrfach vergewaltigt haben – nach Informationen der "Bild"-Zeitung ganze zehnmal.

Wie eine Sprecherin des Bonner Landgerichts auf Anfrage von t-online erklärte, hätten sich alle Taten in einer "langen Nacht" zugetragen.

Unter Drogen gesetzt und vergewaltigt?

Demnach habe der Angeklagte am 8. Januar seinen Bekannten in dessen Bonner Wohnung besucht. Hier soll er ihm zunächst Drogen ins Getränk gemischt und ihm im Anschluss laut "Bild" Methamphetamin – auch als Crystal Meth bekannt – gespritzt haben.

Anschließend habe er seinen Bekannten dann zum Sex gezwungen, beziehungsweise seine hilflose Lage ausgenutzt und den Mann vergewaltigt. Das Landgericht konnte nicht bestätigen, dass es sich bei der verabreichten Droge um Methamphetamin gehandelt hat. Ein entsprechendes Gutachten stünde noch aus, so die Sprecherin weiter.

Opfer trug mehrere Verletzungen davon

Während der Taten soll der Angeklagte zudem kein Kondom getragen haben – obwohl er laut Anklageschrift gewusst habe, dass er mit dem HI-Virus infiziert ist. Deswegen und wegen der mutmaßlichen Verabreichung von Betäubungsmitteln muss sich der Angeklagte neben dem Verdacht der Vergewaltigung auch wegen des Vorwurfs der gefährlichen Körperverletzung verantworten.

Hinzu kommt der Vorwurf der "einfachen" Körperverletzung. So habe der Geschädigte laut Gerichtssprecherin mehrere Verletzungen, unter anderem im Analbereich, davongetragen.

Angeklagter bestreitet die Vorwürfe

Laut "Bild"-Zeitung sei auch das mutmaßliche Opfer mit HIV infiziert, die Infektion habe aber bereits vor den mutmaßlichen Vergewaltigungen stattgefunden. Wie das Blatt weiter berichtet, habe der Angeklagte die Vorwürfe gegen ihn bestritten. Das mutmaßliche Opfer hätte die Drogen freiwillig konsumiert und auch der Sex habe im beidseitigen Einverständnis stattgefunden.

Ein Urteil in dem Prozess wird laut Gerichtssprecherin im August erwartet.