Köln: BDKJ kritisiert den "Marsch für das Leben" am Samstag

Beim "Marsch für das Leben" wollen Abtreibungsgegner in Köln demonstrieren. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend findet dafür klare Worte.

Am Samstag wollen Abtreibungsgegner in Köln auf die Straße gehen. Der sogenannte "Marsch für das Leben" wird vom Bundesverband Lebensrecht (BVL) organisiert, dem insgesamt 15 Organisationen angehören. Die Kölner CDU hatte erhebliche Kritik geerntet, nachdem sie die Demonstration im Veranstaltungskalender ihrer Website bewarb. Doch nicht nur die CDU zeigt ihre Unterstützung für den "Marsch" – auch katholische Bischöfe und evangelische Gemeinden haben sich für eine Teilnahme an ihm ausgesprochen.

Anders der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Dieser hat am Donnerstag schwere Vorwürfe gegen die Organisatoren des "Marsches" erhoben und kritisiert die Teilnahme an der Demonstration scharf. Das berichteten zunächst die katholischen Online-Magazine "katholisch.de" und "Kirche + Leben". So schrieb der BDKJ in einer Pressemitteilung, dass sich die Veranstalter der Demo nicht klar genug vom "rechten Milieu" abgrenzen würden, das regelmäßig an der Demonstration teilnehme.

BDKJ kritisiert "frauenfeindliche Rhetorik"

Demnach sei es nicht hinnehmbar, dass Christen gemeinsame Sache mit Rechtsextremen machen würden. "Unter sogenannten christlichen Fundamentalisten beobachten wir antidemokratische und menschenfeindliche Einstellungen", heißt es weiter.

Auch verurteile die Katholische Jugend die "frauenfeindliche Rhetorik", die auf der Veranstaltung vorherrsche. Es sei mit der christlichen Nächstenliebe nicht vereinbar, Frauen wegen vorgenommenen Abtreibungen als Mörderinnen zu bezeichnen. Vielmehr seien ungewollte Schwangerschaften "existenzielle Konfliktsituationen". Betroffene Frauen bräuchten keine Bevormundung, sondern Unterstützung, so der BDKJ.

Auch Kölner Grüne üben scharfe Kritik

Auch die Kölner Grünen hatten den "Marsch für das Leben" und dessen Unterstützung der CDU in deutlichen Worten kritisiert. "Bei der Demonstration, die am 16. September unter anderem in Köln stattfinden soll, kommen christliche Fundamentalisten, Rechte und Abtreibungsgegner zusammen, um gegen die körperliche Selbstbestimmung von Schwangeren zu agitieren", hieß es in einer Stellungnahme der Grünen. Man wolle die Stadt nicht "Rechtsextremen" und "christlichen Fundamentalisten" überlassen.

Auch in Berlin soll am Samstag ein "Marsch für das Leben" stattfinden. Für die Demonstration in Köln haben sich inzwischen Gegenproteste angekündigt.