Tierheim Köln-Ostheim: Hunde Tommy und Levi haben die Hölle überlebt

Zusammen mit etwa 20 anderen Hunden lebten Tommy und Levi verwahrlost auf einer Müllhalde. Nun sollen die beiden in ein schöneres Leben finden.

Es war ein Einsatz, der auch hartgesottene Tierschützer nicht kaltlässt: Im Januar 2024 bot sich der Tierrettung auf einem Grundstück in Rath-Heumar ein schrecklicher Anblick. Auf dem Areal lebten über 20 verwahrloste Hunde in Holzverschlägen, ausrangierten Bussen und Autos. Die Tiere lebten zwischen ihren Fäkalien und den Kadavern von toten Artgenossen. Darunter die Körper von erwachsene Tiere und Welpen.

Die Hunde, die gerettet werden konnten, wurden auf verschiedene Tierheime in Köln verteilt, vier von ihnen kamen in das Tierheim in Köln-Ostheim. Zwei der Hunde konnten bereits vermittelt werden, zwei andere warten derzeit noch auf ein neues Zuhause: Tommy und Levi, die die Hundehölle von Rath-Heumar überlebt haben.

Der verschmuste Tommy

Mischlingsrüde Tommy ist etwa vier Jahre alt und versprüht mit seinem kessen Gesicht und dem zotteligen Fell einen besonderen Charme. Dennoch hat sein bisheriges Leben Spuren hinterlassen – so ist Tommy noch etwas unsicher und braucht etwas Zeit, um sich an Menschen zu gewöhnen. Nach dem Kennenlernen aber sei der Rüde sehr verschmust, wie Silvia Schulisch, die Leiterin des Tierheims, erklärt.

Für Tommy wäre ein Zuhause in einer ruhigen oder ländlichen Gegend ideal, Kleinkinder sollten nicht im selben Haushalt wohnen. Wenn überhaupt, sollte nur ein souveräner Ersthund mit Tommy zusammenleben – bei ihm entschiedet nämlich die Chemie darüber, ob ihm andere Artgenossen sympathisch sind. Zum Zusammenleben mit Katzen oder anderen Haustieren kann das Tierheim keine Aussagen machen. Im Idealfall haben Tommys neue Menschen Erfahrung mit unsicheren Hunden und verlangen ihm nicht zu viel ab: Geduld und Empathie sind hier die Schlagwörter.

Der energievolle Levi

Auch Rüde Levi ist ein Mischling, geboren wurde er schätzungsweise 2022. Auch ihn hat die Zeit auf dem verwahrlosten Gelände in Rath geprägt, doch macht der energievolle Vierbeiner stetig Fortschritte. Inzwischen lasse sich Levi anfassen und zum Gassigang ausführen, stubenrein sei der junge Rüde hingegen noch nicht. Levi, so das Tierheim weiter, brauche viel Zeit, um anzukommen und zu lernen. Aber nach seinem Aufwachsen unter schrecklichen Bedingungen, kann ihm das wohl niemand verübeln. Für Levi wäre eine ländliche Umgebung in einem ruhigen Zuhause ohne Hektik und Trubel ideal.

Bei dem Besuch von t-online im Tierheim Ostheim tollen Tommy und Levi gemeinsam über die Freilauffläche des Heims. Gut gelaunt erscheinen die beiden, wobei Levi zunächst ein wenig misstrauisch auf den Mann mit der Kamera reagiert. Dennoch merkt man den beiden an, dass sie die Zeit auf der Wiese genießen – und die Streicheleinheiten der Mitarbeiterinnen. Ein neues Zuhause, ohne den Trubel des Tierheims, wäre den zwei wirklich zu wünschen.