Fachmesse bis Sonntag in Köln 100 Euro für starke Arme – so war der erste Tag auf der Fibo
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Sie ist wieder zu Gast in Köln: Deutschlands größte Fitnessmesse Fibo. Ein erster Rundgang durch die Messehallen zeigt: Shakes und Proteinriegel gibt es hier nicht für lau.
Schon vor dem Eingang sieht man, welche Branche in den nächsten Tagen in der Koelnmesse zusammenkommt. Ein weißes Tanktop des "Gold's Gym", einer Fitnessstudio-Kette, ziert die aderige Brust eines Gastes. Eine Hand schwenkt lässig den mitgebrachten Edelstahl-Protein-Shaker. Der Dresscode ist durchgehend sportlich.
Es ist der erste Tag der weltgrößten Fitnessmesse Fibo in Köln. Sport, Wellness und Gesundheit stehen hier im Vordergrund. Für Privatbesucher ist die Messe aber auch Anlaufstelle für Nahrungsergänzungsmittel aller Art, die in fester oder flüssiger Form von den zahlreichen Ausstellern in den insgesamt zehn Hallen an Besucher verteilt werden. Dabei zählt aber auch der Wille, etwas für die Messe-Goodies zu tun.
100 Euro Bargeld für 100 Sekunden Hängen
Hier unterscheidet sich die Fibo ganz grundsätzlich von Messen wie der Gamescom, bei der die meisten Besucher und Besucherinnen statt leeren Protein-Shakern Campingstühle mitbringen, um sich die Wartezeit für die neuesten Gaming-Trends so angenehm wie möglich zu machen.
Das ist die Fibo
Die Messe gibt es seit dem Jahr 1985. Sie fand erst in Köln, zwischenzeitlich in Essen und seit 2012 wieder in Köln statt. Vor der Corona-Pandemie kamen im Jahr 2019 knapp 145.000 Besucher zur Messe, darunter rund 84.000 Fachbesucher.
Bei der Fibo wird im wahrsten Sinne des Wortes noch mit den Muskeln gespielt. Beispielsweise am Stand eines Herstellers für Klimmzugstangen in Halle 5, der 100 Euro in bar für jeden Besucher verspricht, der es schafft, insgesamt 100 Sekunden an der aufgestellten Klimmzugstange zu hängen – Bodenkontakt natürlich verboten. Einen Trostpreis (den firmeneigenen Proteinriegel) gibt es auch bei Versagen. Markenbindung durch Mitmach-Aktionen.
Wer an diesem Donnerstag auf Selfies mit Prominenten und Influencern aus der Branche hofft, wird allerdings enttäuscht. Die meisten Stars der Fitnessmesse werden erst am Sonntag erwartet. Da einige Fitness-Influencer, wie Bodybuilder Markus Rühl oder Uwe Schüder ("FlyingUwe"), aber mittlerweile selbst unternehmerisch tätig sind, sind zumindest diese beiden auf der Messe unterwegs. Donnerstag bis Samstag als Aussteller, am Sonntag dann als Influencer.
Smilodox-Gründer verteilt T-Shirts am Stand
Bodybuilder Markus Rühl hat seinen Stand passenderweise genau neben dem Sportbekleidungshersteller Smilodox des Webvideoproduzenten und Influencers Uwe Schüder. Der steht am Donnerstagvormittag selbst auf der Bühne seines Messestandes und bringt nach der Aufforderung der Besucher, seinen Firmennamen zu rufen ("Ich sag Smilo, ihr sagt Dox") zwar kein Proteinpulver, dafür aber T-Shirts unters Volk.
Beim Branchentreff in den Kölner Messehallen ist auch die deutsche Bundeswehr vertreten und wirbt für die Armee. Besucher und Besucherinnen haben die Möglichkeit, bei einem Parcours mitzumachen, außerdem findet ein Showkampf statt. Für den Parcours schlüpfen die Gäste in olivgrüne Militäruniformen und kämpfen sich unter Anleitung durch verschiedenste Hindernisse in den Hallen. Auch die Polizei ist vor Ort und wirbt für eine Ausbildung beim Landeskriminalamt. Neben den Ständen, an denen Gratisproben für Nahrungsergänzungsmittel verteilt werden, gibt es hier am Vormittag die längsten Schlangen.
Abseits der Aussteller ist die Messe auch immer ein Gradmesser für aktuelle Entwicklungen in der Fitnessszene. In diesem Jahr sind laut den Veranstaltern weiterhin Fitnessuhren und Smartphone-Apps für Sport und Gesundheit auf dem Vormarsch, aber auch Anwendungen mit künstlicher Intelligenz.
- Reporter vor Ort
