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Köln: Klinik-Atlas offenbart durchwachsene Pflegequote für die Stadt


Neuer Klinik-Atlas
Pflegequote bei städtischen Kliniken ist durchwachsen

Von t-online, nfr

22.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Die Kölner Uniklinik von außen (Symbolbild): Mit fünf weiteren Krankenhäusern soll eine Studie entstehen.Vergrößern des BildesDie Kölner Uniklinik von außen (Symbolbild): Der Pflegequotient liegt nach dem "Bundes-Klinik-Atlas" im Mittelfeld. (Quelle: Horst Galuschka/imago-images-bilder)
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Ein neuer Klinik-Atlas soll Patienten bei der Auswahl des richtigen Krankenhauses helfen. Was bringt der neue Atlas für Köln? Ein Überblick.

Wohin für ein neues Kniegelenk oder eine große Krebsoperation? Bei der Entscheidung für ein Krankenhaus kann jetzt auch ein neuer "Bundes-Klinik-Atlas" helfen. Das staatliche Vergleichsportal ging am Freitag (17. Mai) an den Start und soll über Leistungen und die Behandlungsqualität an knapp 1.700 Klinikstandorten in ganz Deutschland informieren.

Mit ein paar Klicks können Bürger nun auch Kliniken in Köln vergleichen und für die benötigte Behandlung in ihrer Nähe zu Kliniken recherchieren. Aufgeführt sind etwa die Bettenzahl und die Zahl der Patienten, die im Schnitt jährlich in den Kliniken behandelt werden.

Besonders interessant dürfte für die Recherche ein ermittelter Wert der Pflegequalität sein: Dieser ergibt sich aus der Zahl der Patienten pro Pflegekraft mit Berücksichtigung der Schwere der Fälle. Je niedriger der Wert, desto besser. Aber: Die Fall- und Personaldaten sind nicht aktuell, sondern aus dem Jahr 2022, wie aus den Datengrundlagen des Atlas hervorgeht.

Köln: Städtische Kliniken mit durchwachsener Pflegequote

In Köln gibt es beim Pflegepersonalquotienten der städtischen Kliniken massive Unterschiede. Je nach Standort variiert der Wert stark. Am Standort Riehl liegt der Wert bei 41,60 und wird auf einer Skala mit "weit überdurchschnittlich" bewertet. Am Standort Merheim allerdings liegt der Wert bei 67,83 und ist damit "weit unterdurchschnittlich". Insgesamt 444 Pflegekräfte sind hier im Schnitt im Einsatz, mit durchschnittlichen 22.463 Behandlungen im Jahr. Am Standort Holweide liegt der Pflegequotient mit 52,90 im Mittelwert. Hier arbeiten 223 Pfleger bei 14.814 Behandlungsfällen.

Weitere Krankenhäuser in Köln:

  • Universitätsklinikum Köln (AöR): 53.855 Behandlungsfälle im Jahr / Pflegepersonalquotient 49,84 (mittel) / 1.566 Pflegekräfte
  • Cellitinnen Krankenhaus St. Marien: 4.931 Behandlungsfälle im Jahr / Pflegepersonalquotient 47,50 (überdurchschnittlich) / 276 Pflegekräfte
  • Cellitinnen-Krankenhaus St. Antonius: 7.519 Behandlungsfälle im Jahr / Pflegepersonalquotient 59,53 (weit unterdurchschnittlich) / 151 Pflegekräfte
  • Evangelisches Klinikum Köln Weyertal: 10.667 Behandlungsfälle im Jahr / Pflegepersonalquotient 41,69 (weit überdurchschnittlich) / 134 Pflegekräft
  • Evangelisches Krankenhaus Kalk gGmbH: 14.397 Behandlungsfälle im Jahr / Pflegepersonalquotient 63,74 (weit unterdurchschnittlich) / 205 Pflegekräfte
  • Heilig Geist-Krankenhaus GmbH: 15.930 Behandlungsfälle im Jahr / Pflegepersonalquotient 69,75 (weit unterdurchschnittlich) / 216 Pflegekräfte
  • IK Eduardus-Krankenhaus: 7.353 Behandlungsfälle im Jahr / Pflegepersonalquotient 61,93 (weit unterdurchschnittlich) / 111 Pflegekräfte

Krankenhausbranche kritisiert Bundesportal

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft kritisierte das Bundesportal als "politischen Aktionismus auf Kosten des Steuerzahlers". Es bringe Patienten keinerlei zusätzliche Information und könne nicht als nützliche Ergänzung fungieren. Den Krankenhäusern bringe es noch mehr Bürokratie. Die Klinikbranche hatte kürzlich eine eigene Online-Übersicht ausgebaut. In dem seit 2002 bestehenden "Deutschen Krankenhaus Verzeichnis" sind nun unter anderem mehr Suchfunktionen möglich.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz erklärte, sicherlich wollten Menschen über das Leistungsangebot und die Qualität Bescheid wissen. "Doch dem Klinik-Atlas fehlen entscheidende Angaben", so Vorstand Eugen Brysch. "Die Qualität der Patientensteuerung in der Klinik wird nicht erfasst." Nach wie vor mangele es an verbindlichen Leitlinien und Bewertungsfaktoren. Der Sozialverband Deutschland begrüßte den Atlas, der sich nun aber bewähren müsse. "Es wird sich zeigen, wie groß der gebotene Mehrwert für die Patientinnen und Patienten wirklich ist."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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