Großstadt im Ausnahmezustand Alle Bomben sind entschärft – Köln atmet auf

Köln atmet auf: Experten entschärfen am Mittwochabend erfolgreich drei Blindgänger in Deutz. 20.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, die Evakuierung verlief fast reibungslos.
Um 19.19 Uhr war am Mittwochabend (4. Juni) alles vorbei: Der Kampfmittelbeseitigungsdienst Rheinland hatte in Deutz die drei Weltkriegsbomben entschärft, die zwölf Stunden lang große Teile von Köln lahmgelegt hatten. Nach Angaben der Stadtverwaltung mussten für die Entschärfungen rund 20.500 Menschen ihre Häuser verlassen.
Die drei Bomben waren am vergangenen Montag auf der Deutzer Werft gefunden worden. Zwei der Blindgänger wogen je 20 Zentner, einer zehn Zentner. Wegen der Größe der Bomben musste ein Gebiet im Umkreis von einem Kilometer evakuiert werden – betroffen waren zentrale Teile von Deutz sowie ein großer Teil der Kölner Altstadt.
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Die Evakuierung stellte die Stadt vor erhebliche Herausforderungen: Das Eduardus-Krankenhaus und zwei Altenheime mussten komplett geräumt werden. 58 Hotels, zahlreiche Restaurants und Geschäfte blieben geschlossen. Großunternehmen wie die Messe, HDI und RTL sowie Teile der Stadtverwaltung schickten ihre Mitarbeiter ins Homeoffice. Hochzeitspaare, die sich im Rathaus das Ja-Wort geben wollten, wurden in Trauzimmer im Kölner Süden umgebucht.
Drei Blindgänger in Köln gefunden: Evakuierung zum Großteil reibungslos verlaufen
Trotz des Umfangs verlief die Evakuierung überwiegend reibungslos. Lediglich zwei Personen verursachten Probleme: Eine weigerte sich, ihre Wohnung zu verlassen. Eine andere versuchte, eine Absperrung zu durchbrechen und leistete Widerstand. Sie kam in Gewahrsam.
An dem Einsatz waren laut Stadt 240 Mitarbeiter des Ordnungsamtes beteiligt, unterstützt von 24 Mitarbeitern aus Bonn. Die Feuerwehr rückte mit 451 Kräften aus, darunter viele Freiwillige von Hilfsorganisationen, die insgesamt 282 Krankentransporte durchführten. In den eingerichteten Anlaufstellen in der Messe und in der Altstadt hielten sich in der Spitze 274 Personen in Deutz und 81 am Perlengraben auf.
Stadtdirektorin dankt Einsatzkräften und Bewohnern der Stadt
Kölns Stadtdirektorin Andrea Blome sprach einen großen Dank aus. Sie sagte: "Ich möchte mich bei allen Einsatzkräften bedanken, die mit großem Engagement und hoher Professionalität im Einsatz waren. Ob Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen, Ordnungsamt oder städtische Mitarbeitende – ihr unermüdlicher Einsatz für die Sicherheit unserer Stadt verdient höchste Anerkennung."
Lobende Worte richtete sie auch an die Kölner: "In herausfordernden Situationen wie dieser zeigt sich, was Köln ausmacht: Solidarität, Zusammenhalt und ein respektvoller Umgang miteinander. Dafür danke ich Ihnen allen von Herzen!"
Nach der erfolgreichen Entschärfung werden Straßen und Brücken schrittweise wieder freigegeben. Die Anwohner können in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren oder werden mit Krankentransporten und Shuttlebussen zurückgebracht.
- Pressemitteilung der Stadt Köln vom 4. Juni 2025 (per E-Mail)
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