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EM in Köln: Bordelle erwarten mehr Kundschaft


Prostitution während Turnier
EM in Köln: Bordelle erwarten mehr Kundschaft

Von dpa
15.06.2024Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:240615-99-404956Vergrößern des BildesMänner ziehen über eine Bordellmeile: Zur EM erwartet der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen ein gutes Geschäft. (Quelle: Frank Rumpenhorst / dpa)

Die Fußball-Europameisterschaft lässt nicht nur Fanherzen höherschlagen. In Köln bereitet man sich auf einen Anstieg der Prostitution vor.

Erst ins Stadion, dann ins Bordell? Stadtverwaltung und die Sexarbeitenden rechnen mit einer höheren Nachfrage von Prostitution zur Fußball-Europameisterschaft.

Allerdings variieren die Einschätzungen, wie hoch diese ausfallen dürfte. Keinen "riesengroßen Ansturm" der Freier, aber einen leichten Anstieg der Nachfrage erwartet Kolja-André Nolte vom Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen in Köln, nach eigenen Angaben mit fast 1.000 Mitgliedern größter Verband seiner Art in Europa. "Wir verzeichnen bei unseren Mitgliedern keine Angst vor Überforderung, sondern eher eine Vorfreude auf ein paar mehr Kunden während der EM."

In der Kölner Stadtverwaltung geht man davon aus, "dass ein möglicherweise kurzfristig erhöhtes Angebot an sexuellen Dienstleistungen in Köln nicht anhand der Anmeldezahlen abzulesen sein wird."

Die Anmeldungen sagen demnach nichts über den tatsächlichen Arbeitsort der Prostituierten aus. Nach erfolgter Anmeldung ist eine Tätigkeit im ganzen Bundesgebiet möglich. Viele Prostituierte wechseln ständig zwischen mehreren Einsatzorten.

Diskussionen um mögliche Zwangsprostitution

Die Sorge ist da, dass auch Zwangsprostitution in großer Zahl stattfindet. Es werde im Ausland in einschlägigen Artikeln dafür geworben, "wie einfach und legal es ist, in Deutschland Frauen zu kaufen", sagte die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion und Gründerin des Parlamentskreises Prostitution und Pornografie, Leni Breymaier, kürzlich der "Rheinischen Post".

Und weiter: "Wir können davon ausgehen, dass die Nachfrage auch während der Europameisterschaft nicht durch Freiwillige gedeckt werden kann und es deshalb noch mehr Zwangsprostitution geben wird."

Wie schwer die Sexarbeit und die Zahl der darin freiwillig und vor allem unfreiwillig Tätigen zu greifen ist, zeigen auch Diskussionen, die nun zum Turnierbeginn 2024 hochkochen mit Verweis auf die Weltmeisterschaft in Deutschen im Jahr 2006: Eine mittlere fünfstellige Zahl Zwangsprostituierte soll damals in Deutschland tätig gewesen sein.

Der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen entgegnet allerdings: "Weder vor noch nach der Weltmeisterschaft 2006 fand eine nennenswerte Zunahme von Menschenhandel in Deutschland statt. Die '40.000 Opfer' gab es schlicht nicht." Hinter den Falschmeldungen würden Befürworter eines grundsätzlichen Verbots der Prostitution stecken.

Köln will Streetworker vermeht losschicken

Verbandssprecher Nolte erläutert, dass große Messen sogar grundsätzlich besser für das Geschäft seien als Fußballspiele. Denn obwohl viele Fan-Gruppen aus Männern bestehen, seien sich diese untereinander meist nicht so vertraut, um sich zu entscheiden, kollektiv ein Bordell aufzusuchen. Messen seien mit vielen allein reisenden Männern und viel Zeit am Abend deutlich besser für das Gewerbe.

Köln aber wird seine Streetworker vermehrt losschicken und unter anderem das Gesundheitsamt Düsseldorf wird seine Testangebote für sexuell übertragbare Infektionskrankheiten an Spieltagen deutlich erweitern. Die Frankfurter Stadtpolizei plant, mit Streifen gegen Straßenprostitution vorzugehen, die außerhalb der dafür vorgesehenen Toleranzzonen stattfindet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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