Höchste Baustelle der Welt? Uni Köln baut Mega-Teleskop in 5.600 Metern Höhe

Dünne Luft, extreme Bedingungen – und mittendrin Forscher aus Köln. Was sie in der Atacama-Wüste aufbauen, ist spektakulär.
Die Universität zu Köln ist aktuell an einem Bauprojekt der Superlative beteiligt. Mitten in der chilenischen Atacama-Wüste auf dem 5.600 Metern hohen Cerro Chajnantor soll das Fred Young Submillimeter Teleskop (FYST) aufgebaut werden – das leistungsstärkste Teleskop der Welt.
Die Komponenten des Teleskops wurden zunächst sechs Wochen per Schiff und anschließend 450 Kilometer via Lastwagen transportiert, ehe die Einzelteile vorsichtig auf den Gipfel des Berges gebracht wurden und der Zusammenbau beginnen konnte, wie es in einer Mitteilung der Universität heißt.
Herausforderung in großer Höhe
Der Aufbau des Teleskops stellt aufgrund der extremen Höhenlage eine große Herausforderung dar, wie die Universität weiter erklärt. Monteure müssen speziell geschult sein und dürfen nur begrenzte Zeitabschnitte dort arbeiten. Zudem erfordere jeder Arbeitstag oberhalb von 2.700 Metern einen Ruhetag in niedrigerer Lage.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Youtube-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Youtube-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Dominik Riechers, Professor für beobachtende und experimentelle Astronomie und Astrophysik an der Universität zu Köln, erklärt: "Das FYST ist zu groß, um es mit einer Rakete zu transportieren. Stattdessen wird es an einem Ort montiert, der uns Beobachtungsbedingungen bietet, die denen im Weltraum so nahe wie möglich kommen."
Einblicke in kosmische Ursprünge
Das FYST gilt als eines der leistungsstärksten Teleskope seiner Art. Demnach wird es die Entstehung von Sternen und Galaxien von der frühen "kosmischen Dämmerung" bis zum "kosmischen Mittag", als die meisten der heutigen Sterne entstanden, detailliert darstellen und Einblicke in die kosmologische Inflation und Gravitationswellen seit dem Urknall geben.
Das Projekt wird vom CCAT Observatory, Inc., einem Konsortium mit Beteiligung unter anderem aus Deutschland, Kanada und den USA, koordiniert und wurde maßgeblich durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.
Das FYST ist ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer internationaler Partnerinstitutionen, darunter auch die Cornell University und das Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching.