Nur 1.000 Tiere in Freiheit Zoo kämpft für das Überleben Persischer Leoparden

In Köln kämpfen Experten um die Zukunft der Persischen Leoparden, von denen weltweit nur noch etwa 1.000 Tiere in freier Wildbahn leben.
Der Kölner Zoo hat ein anspruchsvolles Zuchtprojekt für die stark gefährdeten Persischen Leoparden gestartet. Nach Angaben des Zoos soll die fünfjährige Leopardin "Mitra", die vor einem Jahr aus Schweden nach Köln kam, mit Kater "Grom" für Nachwuchs sorgen. Beide Tiere gelten als genetisch besonders wertvoll für den Arterhalt.
Das europäische Erhaltungsprogramm für Persische Leoparden umfasst derzeit nur 98 Tiere, davon 61 Männchen. "Es ist sehr wichtig, dass die bisher nachwuchslose Mitra ihre Gene weitergeben kann", erklärt Dr. Alexander Sliwa, Kurator im Kölner Zoo und Experte für Großkatzen. Besonders wertvoll sei auch "Grom", da seine Eltern aus Sotchi stammen und in europäischen Zuchtlinien kaum vertreten sind.
"Mitra" gilt als scheu: Tierpflger vor Herausfoderung
Die Tierpfleger stehen vor großen Herausforderungen, da "Mitra" als äußerst scheu gilt und im Gehege mit Fauchen und Drohgebärden reagiert, heißt es in der Mitteilung weiter. Mit gezieltem Training und Belohnungen arbeitet das Team daran, die Leopardin an verschiedene Abläufe zu gewöhnen. Erste Erfolge seien bereits sichtbar.
Das Kölner Expertenteam plant, "Mitra" künstlich zu besamen, sobald sie rollig ist. Die dafür nötigen Samen wurden bereits unter Narkose von Kater "Grom" gewonnen. Im Idealfall könnten die Jungtiere später zur Wiederansiedlung in den ursprünglichen Lebensräumen der Art beitragen, so der Zoo weiter.
Bedrohte Art: Weltweit nur noch 1.000 Persische Leoparden
Biologen schätzen, dass weltweit nur noch rund 1.000 Persische Leoparden in freier Wildbahn leben, davon etwa 600 im Iran. Die Art gilt laut Roter Liste der größten internationalen Naturschutzorganisation "International Union for Conservation of Nature" (IUCN) als stark gefährdet. Hauptgründe für den Rückgang sind Lebensraumzerstörung, Wilderei und Konflikte mit Nutztierhaltern.
Zum Internationalen Tag der Artenvielfalt betont der Zoo die Bedeutung solcher Zuchtprogramme. Die Mitglieder des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) haben allein 2022 über 11 Millionen Euro für Artenschutzprojekte in 55 Ländern aufgebracht und 553 bedrohte Wirbeltiere aus 18 Arten erfolgreich ausgewildert.
- Pressemitteilung vom Kölner Zoo vom 22. Mai 2025 (per E-Mail)
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