Als Frau in der Politik Serap Güler sieht sich mit Vorurteilen konfrontiert

Die Kölner Politikerin Serap Güler spricht über die doppelte Herausforderung als Frau mit türkischen Wurzeln in der Politik. Vorurteile prägen ihren beruflichen Alltag.
Die neue Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Serap Güler (CDU), hat in einem Interview mit WDR Cosmo über ihre türkischen Wurzeln und ihre Erfahrungen als Frau in der Politik gesprochen.
"Ich trage meine Herkunft nicht wie einen Koffer immer mit mir rum", sagte die Kölnerin im Gespräch mit Reporterin Serap Dogan. Dennoch spiele ihr türkischer Hintergrund eine wichtige Rolle in ihrem Leben: "Ich denke nach wie vor viel auf Türkisch, ich träume nach wie vor viel auf Türkisch, ich spreche nach wie vor sehr gerne Türkisch. Insofern ist das einfach ein wichtiger Teil von mir."
Die Politikerin betonte den Einfluss ihres Vaters, der als Gastarbeiter aus der Türkei ins Ruhrgebiet kam und dort als Bergmann arbeitete. Er habe ihr eine besondere Arbeitsethik vermittelt und sei "immer ganz stolz" auf seine fast 40-jährige Arbeit unter Tage gewesen, ohne sich einen Tag krankzumelden.
Güler wegen Migrationsgeschichte zur Kandidatur ermutigt
Als Güler 2012 mit Anfang 30 als erste türkeistämmige CDU-Abgeordnete in den NRW-Landtag einzog, sah sie sich mit Vorurteilen konfrontiert. "Das kam immer mal wieder: 'Ach, die sitzt doch hier nur, weil die eine Migrationsgeschichte hat'", erinnerte sich die Politikerin. Sie räumte ein, dass ihre Partei sie wegen ihrer Migrationsgeschichte zur Kandidatur ermutigt hatte, um sich einer bestimmten Wählergruppe zu öffnen.
Heute sei sie als Frau in der Politik stärker mit Vorurteilen konfrontiert als aufgrund ihrer ethnischen Herkunft. "Als Frau muss man manchmal doppelt so viel leisten, sich eher rechtfertigen", sagte Güler. Zur Frauenquote äußerte sie sich pragmatisch: "Ich glaube, man kann mit Quoten irgendwo hinkommen. Die Frage ist nur, ob man sich auch hält. Und ich glaube, ich habe mich gehalten."
Das vollständige Interview mit Serap Güler läuft am 27. Mai ab 17.10 Uhr bei WDR Cosmo und steht anschließend in der ARD-Audiothek zum Nachhören bereit.
- presseportal.de: Mitteilung des WDR vom 22. Mai 2025
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