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Bombenentschärfung in Köln: So erlebten zwei Seniorinnen die Evakuierung


"Et hät noch immer jot jejange"
So erlebten zwei Seniorinnen die größte Evakuierung seit Kriegsende


04.06.2025Lesedauer: 2 Min.
Bärbel Sternenberg und Elisabeth Schön: Die Freundinnen aus Deutz, nehmen die Evakuierung gelassen hin.Vergrößern des Bildes
Bärbel Sternenberg und Elisabeth Schön: Die Freundinnen aus Deutz, nehmen die Evakuierung gelassen hin. (Quelle: Nils Frenzel)
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Wegen einer Bombenentschärfung müssen 20.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. In der Sammelstelle Messehalle 10.1 warten zwei Freundinnen aus Deutz gelassen auf das Ende der Evakuierung.

20.000 Menschen müssen am Mittwoch, 4. Juni, ihre Wohnungen verlassen – es ist die größte Evakuierung Kölns nach dem Zweiten Weltkrieg. In der Messehalle 10.1 suchten um die 140 Personen Schutz. Zwei von ihnen: Bärbel Sternenberg (85) und Elisabeth Schön (78).

Seit 8 Uhr waren die Anlaufstellen in Deutz und im Berufskolleg in der Humboldtstraße geöffnet. Das Angebot: medizinische Betreuung, ein vegetarischer und fleischhaltiger Eintropf, Getränke, Snacks und ein Ruheraum. Wer hinein will, musste sich zunächst registrieren – Alkohol und Rauchen sind im Gebäude verboten. Für viele ist die Halle eine willkommene Anlaufstelle, auch weil das Verlassen des Evakuierungsgebiets für manche kaum noch möglich war.

So auch für Bärbel Sternenberg und Elisabeth Schön. Die beiden machten sich am frühen Morgen zu Fuß auf den Weg zur Anlaufstelle – geplant war ursprünglich ein Besuch bei Frau Sternenbergs Tochter in Brühl. Doch Staus und gesperrte Straßen durchkreuzten diesen Plan.

Erinnerungen an Flucht und Wiederaufbau

Die beiden Damen sind seit Jahrzehnten Nachbarinnen. Beide nehmen die Situation gelassen hin. Für Frau Sternenberg ist es zwar die erste offizielle Evakuierung, aber sie denkt zurück an ihre Flucht aus Thüringen im Zweiten Weltkrieg: "Meine Großmutter hat damals noch ein Federbett eingepackt." Elisabeth Schön wiederum erinnert sich an ihre Kindheit in Nachkriegsköln – an Trümmer, an Aufbau, an Zusammenhalt.

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"Zu Corona-Zeiten war hier die Impfstelle", sagt sie und deutet auf die Halle. Auch damals habe man sich aufeinander verlassen. "Alle sind sehr hilfsbereit", betonen sie. Die vergangenen Stunden haben sie mit Kaffee und Gesprächen verbracht. "Wir haben Glück, dass wir noch mobil sind", sagt Frau Schön. "Et hät noch immer jot jejange", ergänzt Bärbel Sternenberg am Nachmittag. Ein Satz, der zu Köln gehört wie der Dom. Und der an diesem Tag auch für viele andere gelten dürfte, die sich in Geduld und Zuversicht übten.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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