Kölner Weltkriegsbomben So flüchtete ein Mann vor der Evakuierung in der Altstadt
Wenige Menschen verzögern durch ihr Verhalten die Entschärfung von drei Bombenblindgängern in Köln. Ein Mann ist besonders renitent.
Mehrere Zwischenfälle haben die größte Bombenevakuierung seit dem Zweiten Weltkrieg in Köln deutlich verzögert. Zusätzliche Krankentransporte und einzelne widerspenstige Personen hätten verhindert, dass die drei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg schon wesentlich früher hätten entschärft werden können. Das sagte ein Stadtsprecher auf Anfrage von t-online.
Vor allem ein Mann zeigte dabei großen Widerstand gegen die Evakuierung. Nachdem er in der Altstadt auf Mitarbeiter des Ordnungsamts getroffen war, flüchtete er sofort. Die Suchmaßnahmen nach einer einzelnen Person verzögerten die anstehende Entschärfung der drei Bomben, von denen rund 20.000 Menschen betroffen waren.
Köln: Mann verzögert Evakuierung – 20.000 Menschen müssen warten
Die Person sei in der Altstadt vor dem Ordnungsamt geflohen und habe sich über eine Tür Zugang zu einem Haus verschafft. Er soll dafür einen Schlüssel besessen haben. "Anschließend war der Mann verschwunden. Wir gehen davon aus, dass er über die Tiefgarage aus dem Haus geflohen ist." Ob er dabei ein Auto nahm oder zu Fuß flüchtete, ist unklar.
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Eine Strafe erwartet den Mann nicht. "Da wir nicht wissen, um wen es sich handelt und wir ihn auch nicht aufgreifen können, ist eine Verfolgung schwierig", erklärte ein Stadtsprecher auf Anfrage weiter. Menschen, die sich der Bombenevakuierung widersetzen, drohen grundsätzlich allerdings Bußgelder in Höhe von bis zu 1.000 Euro. So auch einem Mann, der sich bei einer Entschärfung in den vergangenen Wochen Pizza in den Evakuierungsbereich liefern ließ.
Größte Bombenentschärfung seit 1945 in Köln führt zu Ausnahmezustand
Neben dem renitenten Mann hätten zwei weitere Personen versucht, an anderer Stelle in den Evakuierungsbereich einzudringen. "Zudem haben kurzfristig angemeldete Krankentransporte die Evakuierung ebenfalls verzögert", so ein Stadtsprecher weiter. Dabei hätte es sich aber nur um eine geringe Zahl von Fällen gehandelt.
Die Entschärfung der Bomben sei im Anschluss allerdings dafür sehr zügig vorangegangen. Gegen kurz nach 20 Uhr gaben auch die landesweiten Warn-Apps Katwarn und Nina Entwarnung. Durch die Evakuierung mussten unter anderem weite Teile der Kölner Altstadt, der Bahnhof Messe/Deutz und drei Rheinbrücken geräumt und abgesperrt werden.
- Anfrage bei der Stadt Köln
- Eigene Berichterstattung