Deutsche Umwelthilfe warnt Hitze-Hotspot: So stark trifft die Sommerhitze Köln

Hitze-Alarm in Köln: Aktuelle Daten zeigen, wie stark die Menschen in der Stadt unter sommerlicher Hitze leiden. Die Deutsche Umwelthilfe fordert jetzt mehr Grünflächen.
Die Sommer werden heißer – und die Belastung für die Menschen in vielen NRW-Städten wächst. Das zeigt der neue Hitze-Check 2025 der Deutschen Umwelthilfe (DUH), der am Dienstag, 10. Juni, vorgestellt wurde. Besonders in Köln ist der Handlungsbedarf groß. Laut der Analyse sind die Einwohner dort einer relativ hohen Hitzebelastung ausgesetzt.
Insgesamt leben laut DUH rund 12 Millionen Menschen in Deutschland an ihrem Wohnort unter starker Hitzebelastung. Der von der DUH entwickelte Hitzebetroffenheitsindex (HBI) berücksichtigt unter anderem die Oberflächentemperaturen im Sommer, den Grad der Bodenversiegelung, die Bevölkerungsdichte und den Grünflächenanteil.
Hitze-Check: Köln liegt über dem bundesweiten Durchschnitt
Köln erreicht dabei einen HBI-Wert von 15,98 – das liegt deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. In Köln leben rund 43 Prozent der Bevölkerung in Gebieten mit hoher Hitzebelastung, weitere rund 54 Prozent in mittelstark betroffenen Bereichen. Nur etwa 2,76 Prozent der Kölner Bevölkerung wohnen laut DUH noch in vergleichsweise kühlen Stadtteilen.
Zum Vergleich: Städte mit extrem hoher Betroffenheit wie Mannheim, Ludwigshafen oder Worms erreichen HBI-Werte von über 16, bei denen bis zu 91 Prozent der Bevölkerung unter starker Hitze leiden. Köln liegt damit zwar nicht an der bundesweiten Spitze, gehört in Nordrhein-Westfalen aber zu den besonders belasteten Großstädten.
Ursachen: Viel Beton, wenig Grün
Ein wesentlicher Grund für die hohe Belastung ist die dichte Bebauung. In Köln sind laut DUH rund 53,92 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche versiegelt – also von Gebäuden, Straßen und anderen undurchlässigen Oberflächen bedeckt. Gleichzeitig beträgt das sogenannte Grünvolumen in Köln lediglich 3,13 Kubikmeter Grün pro Quadratmeter Fläche. Das ist im Vergleich zu anderen Städten im Land eher niedrig. Hinzu kommen durchschnittliche Oberflächentemperaturen von 33,93 Grad Celsius in den Sommermonaten (gemessen jeweils zwischen 12 und 13 Uhr auf Basis von Satellitendaten der Jahre 2019 bis 2024).
Die Deutsche Umwelthilfe sieht angesichts der Ergebnisse dringenden politischen Handlungsbedarf. "Grün in den Städten ist für die Gesundheit der Menschen kein 'Nice to have‘, sondern essentiell", erklärte DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Sie fordert gesetzlich verbindliche Mindestgrünanteile auf jedem Grundstück, an Gebäuden und im öffentlichen Raum. Nur so könne die Belastung durch zunehmende Hitzewellen verringert werden, die mit dem Klimawandel weiter zunehmen werden. Laut DUH sterben in Deutschland derzeit jedes Jahr rund 3.000 Menschen an den Folgen extremer Hitze.
- Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe vom 12. Juni 2025 (per E-Mail)