Tötungen sind Einzelfallentscheidungen Kölner Zoo äußert sich nach Pavian-Tötung in Nürnberg

Der Kölner Zoo erklärt seine Maßnahmen zur Populationskontrolle, nachdem der Nürnberger Tiergarten zwölf Paviane getötet hat. Auch hier ist die gezielte Tötung kein Tabu.
Der Kölner Zoo hat auf die Tötung von zwölf gesunden Pavianen im Nürnberger Tiergarten reagiert und sein Populations-Management erläutert.
Auf Anfrage von t-online erklärte ein Sprecher, dass die Populationen im Kölner Zoo durch verschiedene Maßnahmen reguliert werden können. "Sie reichen von der Gabe von Verhütungsmitteln über die Separierung in verschiedenen Gehege-Bereichen auf dem Gelände bis zur Abgabe von Tieren an andere Zoos gemäß der Empfehlungen des Zuchtbuchführers", so der Sprecher.
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Nur im Einzelfall kämen auch tierschutzkonforme Tötungen in Betracht, etwa wenn die Steuerung der Gruppenstruktur aus fachlichen, veterinärmedizinischen oder verhaltensbiologischen Gründen nicht umgesetzt werden könne.
Auch Kölner Zoo tötet im Einzelfall Tiere
Im Kölner Zoo seien im vergangenen Jahr ein Banteng (ein Wildrind), eine Weißnackenmoorantilope und 13 Ziegen getötet und anschließend an andere Tiere verfüttert.
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"Durch Nutzung dieser Tiere wurden dann keine anderen fremd eingekauft", heißt es vonseiten des Zoos weiter. Dieses Vorgehen werde streng kontrolliert und sei mit dem Veterinäramt der Stadt Köln abgestimmt sowie von diesem genehmigt. Auch sei es Teil des Populations-Managements im Zoo.
Aus Platzmangel hat der Nürnberger Tiergarten am Dienstag zwölf Paviane getötet. Dies sei das Ergebnis jahrelanger Abwägungen gewesen, sagte Direktor Dag Encke. Die Tötung der Paviane werde keine einmalige Aktion bleiben, ergänzte er. Auch in den nächsten Jahren werde der Tiergarten einzelne Paviane für den Erhalt der Population töten müssen – allerdings nicht in derselben Größenordnung.
- Anfrage beim Kölner Zoo
- Mit Materiale der Nachrichtenagentur dpa