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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln "Team FC" zeigt klare Kante und will Verein umkrempeln
Jörn Stobbe, Jörg Alvermann und Ulf Sobek werden vom Mitgliederrat als neuer Vorstand des 1. FC Köln vorgeschlagen. Was das Trio vorhat.
Der Wahlkampf um das Präsidium des 1. FC Köln steht in den Startlöchern. Mit Jörn Stobbe, Jörg Alvermann und Ulf Sobek hat der Mitgliederrat der "Geißböcke" in dieser Woche sein Vorstandsteam präsentiert, das ab Herbst die Vereinsspitze übernehmen soll. Bei seinem ersten gemeinsamen Auftritt zeigte das Trio klare Kante und kündigte tiefgehende Änderungen an.
Präsidentschaftskandidat Stobbe, Immobilienmanager und Volljurist, erklärte bei einer Pressekonferenz im Rheinenergiestadion: "Ich werde den FC vor Investoren schützen." Nach Stobbes Nominierung hatte es diesbezüglich im Umfeld des Clubs einige Zweifel gegeben, denn der 59-Jährige hatte sich in der Vergangenheit selbst als Investor im Fußball engagiert.
Stobbe: "Der FC bleibt investorenfrei"
Auf Bitten von FC-Legende Dieter Müller hatte Stobbe einst das "Bündnis Kickers" – einen Zusammenschluss von Geldgebern – ins Leben gerufen, um die Kickers Offenbach zu retten. In der Saison 2021/22 hatte er dann dem "Hamburger Bündnis" angehört, das Anteile von HSV-Investor Klaus-Michael Kühne erwerben wollte. Wobei dieser Deal scheiterte.
Mit seinen Plänen für den FC, dessen Anhängerschaft sich mehrheitlich und emotional gegen Investoren ausspricht, hat all das allerdings nichts zu tun. "Ich gebe da ein klares Commitment ab", versicherte Stobbe: "Der FC bleibt investorenfrei. Der FC braucht keine Investoren und würde unter mir auch keine bekommen."
Seine Mitstreiter sind mit Jörg Alvermann ein Fachanwalt für Sportrecht und Steuerrecht sowie mit Ulf Sobek ein Sportwissenschaftler und langjähriger DFB-Trainer, der aktuell unter anderem die U20-Nationalmannschaft als Athletikcoach betreut. Während Sobek als potenzieller Vizepräsident die notwendige sportliche Expertise in den Vorstand einbringen soll, möchte sich Alvermann, dessen Spezialgebiete Vereins- und Gemeinnützigkeitsrecht sind, der Satzung sowie der Struktur des FC widmen.
Vorstandskandidaten wollen Gremien hinterfragen
Das Trio wolle im Falle seiner Wahl bestehende Strukturen aufbrechen, die einzelnen Gremien und auch die Rechtsform des Clubs hinterfragen. "Die Satzung und die Rechtsform sind historisch entstanden, sie passen in der aktuellen Form aber nicht mehr zu der Struktur des Vereins", sagte Alvermann.
Die Gremienstruktur würde der 53-Jährige gerne verschlanken: "Wir haben eine Mitgliederversammlung, einen Mitgliederrat, einen Aufsichtsrat, einen Beirat, einen Gemeinsamen Ausschuss, einen Gesellschafterausschuss, eine Geschäftsführung. Das ist in der Kommunikation nach außen für den normalen Fan nicht mehr transparent." Jedes Gremium gehöre "auf den Prüfstein“. Der Mitgliederrat – das Aufsichtsorgan des Vorstands – soll zwar erhalten bleiben, aber womöglich entsprechend seiner Funktion unbenannt werden: "Für die richtige Transparenz muss er Aufsichtsrat heißen.“
Zwei weitere Teams wollen zur Wahl antreten
Ob Stobbe, Alvermann und Sobek das einzige Vorstandsteam bleiben, wird sich bis zum 31. Juli zeigen. Laut Satzung darf der Mitgliederrat genau ein Trio vorschlagen, das bei der Mitgliederversammlung im September zur Wahl antritt. Wer ohne Nominierung des Gremiums kandidieren möchte, benötigt hierfür bis Ende Juli 4.500 Unterschriften von Mitgliedern.
Aktuell probieren ein Team um Unternehmer Wilke Stroman, zugleich ein enger Vertrauter von Lukas Podolski, sowie ein Trio um Politiker Sven-Georg Adenauer, der Enkel des ersten deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer, diese Marke zu erreichen. Der Mitgliederrat hatte laut eigenen Angaben mit über 20 Interessenten gesprochen und mehr als 1.000 Arbeitsstunden in den Auswahlprozess investiert, um Stobbe, Alvermann und Sobek zusammenzubringen. Gemeinsam treten sie als "Team FC" an.
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