"Der bewegte Mann" Ralf König feiert Geburtstag: Comics, Kult und Köln

Der Comiczeichner Ralf König lebt und arbeitet in Köln, in einigen Tagen wird er hier auch seinen 65. Geburtstag feiern. Ans Aufhören denkt der Künstler nicht.
Der Kölner Comiczeichner Ralf König feiert Geburtstag: Am Freitag (8. August) wird König 65 Jahre alt. Der Künstler wurde in Soest geboren, studierte in den 80er-Jahren an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf, lebt und arbeitet seit mehr als 30 Jahren jedoch in Köln.
In seinen Arbeiten setzt sich König, der sich selbst im Alter von 19 Jahren outete, mit dem Alltag der homosexuellen beziehungsweise queeren Gemeinschaft auseinander – selbstironisch, satirisch und stets mit einem Augenzwinkern. Seinen Durchbruch als Comiczeichner feierte König 1987 mit dem Buch "Der bewegte Mann", das sieben Jahre später von Bernd Eichinger mit Til Schweiger in der Hauptrolle erfolgreich verfilmt wurde. Auch andere Geschichten Königs, etwa "Das Kondom des Grauens", wurden für die Leinwand adaptiert.
Ralf König: "Aufhören werde ich sicherlich nicht"
Trotz des Humors in seinen Werken sieht sich König nicht als "Witzbold", außerhalb seiner Comics sei er "ein melancholischer Typ", wie er der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte. In den letzten Monaten sei ihm die Weltlage zusätzlich aufs Gemüt geschlagen. "Ich hab’ gemerkt, dass mir das bei meiner Kreativität im Weg steht. Dass ich nicht mehr heiter bin. Das kann ich mir überhaupt nicht erlauben." Deshalb habe er seinen Nachrichtenkonsum zurückgefahren.
Zu seinem 65. Geburtstag erscheint der Jubiläumsband "Pflaumensturz und Sahneschnitten", ein Rückblick mit Interviews, Fotos und Skizzen. In zwei Jahren wird König dann Rente bekommen – das fände er zwar "komisch", aber auch irgendwie "beruhigend", so der Zeichner. "Die Verlage stöhnen – das Internet übernimmt die Regie, alle gucken nur noch ins Smartphone, Bücher werden nicht mehr so richtig verkauft. Man muss sehen, wo man bleibt", sagte König im Gespräch mit der dpa.
Ein Ende seiner Arbeit sei aber dennoch nicht in Sicht: "Aufhören werde ich sicherlich nicht. Solange ich einen Stift halten kann und mir etwas einfällt, gehört das zu mir."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche