"Können es Händlern nicht erklären" Kölner IHK-Chefin drängt auf Öffnungen

In drei Kreisen rund um Köln können Kunden mit "Click & Meet" weiterhin shoppen gehen – während in Köln wegen der strikten Corona-Notbremse das nicht möglich ist. IHK-Präsidentin Nicole Grünewald kritisiert das.
Wer am Kölner Stadtrand lebt, hat es derzeit zum nächsten Shopping-Center, in dem weiter eingekauft werden kann, eventuell nicht weit – obwohl in der Domstadt zur Zeit nur das Abholen von vorher bestellten Waren möglich ist. Denn nebenan, im Rhein-Erft-Kreis, im Oberbergischen Kreis und in Leverkusen ist auch "Click & Meet" möglich, also das Buchen von Terminen zum Shoppen im Laden. Das könne man den lokalen Händlern nicht mehr erklären, meint die Kölner IHK-Präsidentin Nicole Grünewald.
"Vollkommen unverständlich" sei das mit Blick auf die Bewerbung der Stadt Köln als Modellregion, in der es um genau diese Strategie gehe: Öffnungen in Verbindung mit einer Teststrategie. Denn auch in den Nachbarkreisen ist für die Shopping-Termine ein negativer Corona-Test notwendig. "Wir glauben wie die Städte und Kreise rund um Köln an 'Testen und Öffnen'", sagte Grünewald.
Von der Stadt Köln erwarte man, dass sie den Händlern das notwendige Vertrauen entgegenbringe, dass sie "verantwortlich mit den entsprechenden Möglichkeiten umgehen" und ebenfalls eine Ausnahmegenehmigung beantrage. Sonst hätten die Kölner Händler auch einen Wettbewerbsnachteil gegenüber den Händlern aus der Region.
Vergangenen Freitag hatte das Land NRW für die Städte und Kreise mit einer dauerhaften Inzidenz von 100 die Corona-Notbremse gezogen – in Köln, aber auch in den betroffenen Nachbarkreisen. Sie hatten jedoch wie viele andere Kommunen von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, dass mit tagesaktuellen Schnelltests die bislang geltenden Regelungen in Kraft bleiben können. Köln hingegen entschied sich für einen strikteren Lockdown, bei dem nur Museen sowie der Zoo unter strengen Bedingungen geöffnet bleiben dürfen.
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