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1. FC Köln: Kommt es zum Comeback von Peter Stöger beim FC?


Abschied aus Wien
Peter Stöger und die Sehnsucht nach dem 1. FC Köln

Aktualisiert am 11.04.2021Lesedauer: 3 Min.
Peter Stöger gibt am Rande der Partie Austria Wien gegen TSV Hartberg. Der 55-Jährige gab bekannt, dass er seinen Vertrag bei der Austria auslaufen lässt.Vergrößern des BildesPeter Stöger gibt am Rande der Partie Austria Wien gegen TSV Hartberg. Der 55-Jährige gab bekannt, dass er seinen Vertrag bei der Austria auslaufen lässt. (Quelle: GEPA pictures/imago-images-bilder)

Jetzt ist es raus: Peter Stöger verlässt Austria Wien. Der Österreicher, der am heutigen Sonntag seinen 55. Geburtstag feiert, legte am Samstag einen Alleingang hin, der ihn ab Sommer verfügbar für andere Vereine macht. Im Umfeld des 1. FC Köln fragt man sich nun, ob der Rekordtrainer der Geißböcke in die Domstadt zurückkommen könnte. Und wenn ja, in welcher Funktion?

Als Toni Schumacher noch Vizepräsident des 1. FC Köln war, prägte er den Satz: "Ich will, dass Peter Stöger unser Arsène Wenger wird." Wenger war 22 Jahre lang der starke Mann beim FC Arsenal und gehört zu den größten Managern der Fußball-Geschichte. Doch schon bei Wengers einstigem Titel bei den Londonern – der Manager ist in der Premier League Cheftrainer und Sportdirektor in Personalunion – fängt die Frage an, was Peter Stöger im Falle eine Rückkehr zu den Geißböcken werden könnte.

Stöger sucht eine neue Herausforderung

Bei Austria Wien, wo der 55-jährige am Ende der Saison aufhört, ist Stöger ebenfalls beides. 2019 übernahm er den Posten des Sportvorstands, ein Jahr später aufgrund finanzieller Engpässe des Klubs zusätzlich den Trainerposten. Aktuell ist er also, wenn man so will, der Arsène Wenger der Wiener Austria.

Doch nicht mehr lange. "Ich höre im Sommer auf", sagte Stöger am Samstag bei Sky Austria und offenbarte, dass die Vereinsverantwortlichen diese Entscheidung nicht wahrhaben wollten. "Ich hatte mich mit dem Präsidenten abgesprochen, dass wir es kommende Woche verkünden. Scheinbar ist das nicht überall im Verein angekommen. Ich mag nicht noch einmal drei, vier Tage diskutieren. Wir haben lange genug gesprochen." Es war ein Stöger’scher Alleingang am Samstag, der ihn befreien sollte. Denn nun wissen alle: Der Wiener sucht eine neue Herausforderung.

Stöger schielte schon einmal auf den Managerposten beim FC

Nur welcher Art? Bei der Austria wollte er Sportchef sein, gab aber später zu, dass er die Arbeit als Trainer vermisst hatte. Doch als Manager zu arbeiten, reizt Stöger schon länger. Auch schon in Köln. Beim FC ist Stöger der Rekordtrainer. Kein anderer Übungsleiter saß länger am Stück auf der Trainerbank der Geißböcke.

Die Ikonen Weisweiler und Daum kehrten zwar einst zum FC zurück und waren, ihre jeweiligen Amtszeiten zusammengenommen, insgesamt länger im Amt als Stöger. Doch die vier Jahre und fünf Monate zwischen 2013 und 2017, in denen der Wiener die Domstädter durchgehend trainierte, sind in der FC-Geschichte unerreicht.

Damals, im November 2017, als es mit Stöger beim FC dahin ging, soll der Österreicher sein Interesse an der vakanten Position des Sportchefs bekundet haben. Im Gegenzug hätte er seine Position als Cheftrainer aufgegeben. Der damalige Vorstand der Geißböcke soll darin aber nicht den Umbruch gesehen haben, den man als nötig erachtete, und entließ Stöger.

Dieser wechselte nur wenige Tage später zu Borussia Dortmund, was so manchen Fan und Verantwortlichen am Geißbockheim verstörte. Noch heute nehmen es einige Anhänger dem Österreicher übel. Doch viele Kölner sehen in dem 55-jährigen einen möglichen Retter für den schlingernden Klub.

Stöger als Wahlgeschenk des wackelnden Vorstands?

Zahlreiche Fragezeichen begleiten diese Diskussionen. Da wäre zunächst einmal, dass Rückholaktionen beim FC in der Vergangenheit eher Unglück gebracht haben. Weisweilers zweite, erfolgreiche Amtszeit gilt als eine der wenigen Ausnahmen. Viel eher brachten zweite Versuche mit einstigen Ikonen selten Erfolg, kosteten in der Regel viel Geld und brachten so manchem Idol arge Imageschäden bei.

Davon abgesehen sind die Posten des Cheftrainers und des Sportchefs beim FC aktuell besetzt. Markus Gisdol wackelt jedoch schon seit Monaten, und auch Horst Heldt wird vom Vorstand zunehmend kritisch gesehen. Selbst im Fall des Klassenerhalts wäre unklar, wie die sportliche Führung zur nächsten Saison aussehen würde.

Peter Stöger könnte eine der beiden Rollen – oder gar beide – übernehmen. Dann wäre er wirklich der Arsène Wenger des 1. FC Köln. Das Gesicht eines versuchten Aufbruchs. Undenkbar ist es nicht. Und für den FC alles andere als untypisch, sollte das ebenfalls angeschlagene Präsidium darüber nachdenken. Denn Rückholaktionen einst beliebter FC-Idole waren schon immer auch ein Versuch der Verantwortlichen, ihre eigene schwindende Macht mit einer Art Wahlgeschenk zu kaschieren.

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