"In anderen Städten geht das" Retter der Kölner Lichter übt deutliche Kritik an der Stadt

Nach sechs Jahren kehren die Kölner Lichter zurück – dank eines privaten Sponsors. Doch der rechnet nun mit der Stadtpolitik ab.
Anton Mertens hat die Kölner Lichter vor dem endgültigen Aus bewahrt: Der 63-jährige Unternehmer und seine Osmab Holding AG sind der Großsponsor der Veranstaltung, die am 30. August nach sechsjähriger Pause wieder stattfindet. Doch seine Rettungsaktion geht mit deutlicher Kritik an der Kölner Stadtpolitik einher.
"Wenn die Stadt darauf aus gewesen wäre, dieses Format zu retten, hätte es genug Möglichkeiten der Unterstützung gegeben", sagte Mertens im Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Der Rösrather Immobilienunternehmer hatte sich bereit erklärt, jenen Teil des mehr als eine Million Euro schweren Lichter-Etats zu übernehmen, der nicht aus den Einnahmen der Veranstalter gedeckt werden kann – wie groß die Summe genau ausfällt, weiß Mertens noch nicht. Sie dürfte aber stattlich werden. Weitere Sponsoren für das Event, das früher Hunderttausende Besucher anzog, wurden zuletzt noch gesucht.
Kölner Lichter gerettet: Sponsor kritisiert die Stadt
Der Sponsor sieht in der fehlenden Unterstützung für Großevents ein strukturelles Problem. "Köln-Tourismus freut sich über die vielen Gäste aufgrund der Großevents", kritisierte Mertens. Gleichzeitig würden aber selbst die Reinigungskosten durch die AWB der Veranstaltung in Rechnung gestellt.
Auch die restriktive Genehmigungspraxis der Stadt prangerte Mertens in dem Interview an. "Wegen Klagen aufgrund der Lärmbelästigung darf nur selten etwas nach 22 Uhr stattfinden, in anderen Städten geht das", sagte Mertens und verwies auf München, wo die Sängerin Adele bereits zehnmal aufgetreten sei und 800.000 Menschen in die Stadt gebracht habe.
Die Vorfreude auf das Feuerwerks-Event am 30. August ist groß in der Region: Nahezu alle Rheinschiffe sind mittlerweile ausgebucht, auch die Tribünen-Tickets sind sehr gefragt. Das Höhenfeuerwerk startet ab 22.30 Uhr vor dem Tanzbrunnen von einem Schiff aus.
- ksta.de: Retter der Kölner Lichter kritisiert fehlende finanzielle Unterstützung der Stadt
- Eigene Berichterstattung