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Köln: Wo sich Bastler und Tüftler zum Austausch treffen


Kreativwerkstatt "DingFabrik"
Wo sich in Köln Bastler und Tüftler zum Austausch treffen


14.01.2020Lesedauer: 2 Min.
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Menschen laufen durch eine Gewerbehalle: Felix Dietz führt interessierte Gäste durch die Räume der "DingFabrik", hier die Metallwerkstatt.Vergrößern des Bildes
Menschen laufen durch eine Gewerbehalle: Felix Dietz führt interessierte Gäste durch die Räume der "DingFabrik", hier die Metallwerkstatt. (Quelle: Himstedt)

Wer ein Möbelstück für Zuhause selber bauen oder etwas basteln möchte, der findet in Köln bei der "DingFabrik" Hilfe und die nötigen Werkstätten.

Etwas versteckt, am Ende der Fritz-Voigt-Straße im Stadtteil Neuehrenfeld in Köln, direkt hinter einem großen Eisentor, liegt die Kölner "DingFabrik". An einer langen Tischreihe und in kleineren Sitzecken in der Gewerbehalle versammeln sich an diesem Freitagabend die Mitglieder der "DingFabrik" zusammen mit Gästen, um an kleineren und größeren Problemen und Lösungen zu schrauben, zu kleben oder zu falten. Denn dieser Ort ist eine Kreativwerkstatt, in der sich gegenseitig bei technischen Problemen geholfen wird.

"Wir haben heute unseren offenen Freitagabend, an dem jeder vorbeikommen kann, um unsere Werkzeuge und unser Know-how zu nutzen oder einfach mal reinzuschnuppern", erläutert "DingFabrik"-Vorstandsmitglied Felix Dietz (31). Mit seinem langen Rauschebart fällt er auf, lässt aber schnell keinen Zweifel daran, dass er sich als normales Mitglied der Tüftler-Gemeinschaft sieht und dies auch vorlebt: "Am liebsten sind uns Leute, die nicht nur ihr Ding machen, sondern auch etwas geben und sich in der Gruppe einbringen."

Die Gruppe setzt sich aus Leuten der unterschiedlichsten Bereiche zusammen. Mit dabei sind Handwerker, ITler, Studenten, Künstler und Designer – jeder mit unterschiedlichen kleinen oder größeren Projekten und Problemen, die er realisieren oder lösen möchten.

Es wird gefaltet, gelötet und gesägt

Hans-Werner (67) faltet Papier aus Leidenschaft und gibt sein Können heute an Charlotte (11), genannt Charlie, und Anas (40) weiter. Papier-Designer-Handtaschen in Miniaturformat sollen am Ende entstehen. "Ich habe mir die Origami-Faltkunst bei einem längeren Krankenhaus-Aufenthalt beigebracht. Weil ich mich gelangweilt hatte, brachte mir meine Frau ein erstes Falt-Set vorbei, und dann hab ich angefangen und konnte nicht mehr aufhören", sagt er schmunzelnd.

Einen Tisch weiter löten drei Mitglieder an einer defekten LED-Lampe. Und Harald (53) schneidet sich aus einem Brett Auslaufflächen für die Autos seiner Carrera-Bahn, die er kürzlich geschenkt bekommen hat.

Ein Pärchen hat den offenen Freitag genutzt, um ihren fünf Jahre alten Verstärker zu reparieren, da die Garantiezeit längst abgelaufen ist. "Leider ist unser Ansprechpartner in Sachen Elektronik heute krank. Mal sehen, ob wir das heute hinbekommen", erzählt Peter (41). Seine Frau Diana (38) schaut skeptisch. Vielleicht müssen sie es nächsten Freitag wieder versuchen.

Ganz andere Probleme hat das jüngste Mitglied der "DingFabrik", Yichen Zhang. Der 16-Jährige will für die Schule einen automatischen Münzsortierer bauen, um die Münzspenden für die Schule schneller verarbeiten zu können. Noch habe er viel Arbeit vor sich, wie er selbst sagt.

Vieles ist möglich in der "DingFabrik"

In den 300 Quadratmeter großen Räumen des ungewöhnlichen Kreativ-Vereins werden Elektro-Skateboards oder 3D-Drucker gebaut, Holzmöbel oder Requisiten für Theater oder Puppenspiele realisiert. Dazu stehen in der gut ausgestatteten "Schreinerei" und "Schlosserei" eigene oder geliehene Profiwerkzeugbänke zur freien Verfügung.

Auch eine Siebdruckanlage ist vorhanden. "Jeder kann hier auch selbst etwas aufbauen. Wir sind da sehr offen", erläutert Dietz und fügt hinzu, dass man eigentlich immer jemanden finde, der dabei mitmache.

Wer regelmäßig, auch außerhalb freitags, kommen möchte, muss Mitglied werden. Von den Beiträgen und Spenden finanziert sich die "DingFabrik". Aktuell sind es rund 110 Mitglieder, die einzahlen.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Felix Dietz
  • Gespräche mit Teilnehmern
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