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"LOL: Last One Laughing": Warum Anke Engelke Pastewka ausweicht


Comedy-Show "LOL"
Anke Engelke, warum tun Sie sich das nochmal an?


Aktualisiert am 01.10.2021Lesedauer: 5 Min.
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Anke Engelke bei einer Premiere (Archivbild): Die Kölnerin spielt wieder in der Amazon-Comedy-Show "LOL" mit.Vergrößern des Bildes
Anke Engelke bei einer Premiere (Archivbild): Die Kölnerin spielt wieder in der Amazon-Comedy-Show "LOL" mit. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)

Anke Engelke versucht, nicht zu lachen: Die Kölnerin ist erneut bei der Comedy-Show "Last One Laughing" dabei. t-online verrät sie, was sie an ihrer Stadt so liebt – Karneval ist es jedenfalls nicht.

"LOL: Last One Laughing" war ein Streaming-Hit auf Amazon Prime. In der Comedy-Show darf nicht gelacht werden, was für viele komische Szenen sorgt. Nun kommt auf Amazon die zweite Staffel heraus. Mit dabei ist auch Anke Engelke. Lustig sei der Dreh aber nicht immer gewesen.

Warum tun Sie sich das ein zweites Mal an, Frau Engelke?

Anke Engelke: Die Frage ist richtig formuliert. Wir haben uns ja in der ersten Staffel geradezu beschwert, wie sehr wir körperlich und seelisch gelitten haben, was für eine Kraftanstrengung das war, die Arbeit von Kolleginnen und Freundinnen nicht zu würdigen, mit Applaus oder Lachen. Das war wirklich anstrengend. Carolin Kebekus hat völlig zurecht gesagt: Wir werden alle krank hier, Leute.

Warum ich mir das nochmal antue: Ich bin kein ehrgeiziger Mensch, ich war noch nie so interessiert an Wettbewerben oder an dem Gedanken, Erste zu werden. Aber ich habe mir gedacht: Das kann man doch schaffen. Der Sträter (Torsten Sträter war Gewinner der ersten Staffel, Anm. d. Red.) hat das auch geschafft.

Und du weißt ja, was du falsch gemacht hast. Es ist nicht schlau, beispielsweise auf Kurt Krömer zu schauen, wenn er gerade einen Lampenschirm auf dem Kopf hat. Man denkt, man lernt draus. Also habe ich gedacht, ich versuche das in der zweiten Staffel und gewinne die. Ich verrate nicht, was passiert. Aber es ist einfach unberechenbar.

Wie war es mit Bastian Pastewka, mit dem sie ja privat eng befreundet sind – haben Sie sich verbrüdert und verschwestert oder sind Sie sich aus dem Weg gegangen?

Letzteres, ich bin ihm aus dem Weg gegangen. Bastian und ich hatten im August 25-jähriges Jubiläum. Er weiß, wie er mich triggert. Er weiß genau, welche Nummern und welche Gesichter von ihm mich sofort kriegen, womit er mich zum Lachen bringt.

Das ist bei guten Freunden so. Man weiß, wie man einander froh macht. Wir hatten auch schon Situationen, wo es dem anderen vielleicht nicht so gut ging und da muss man wissen, wie man den anderen aufmuntert und wie man da Energien wieder wachruft.

Und bei "LOL", wie man Lachen triggert. Und da bin ich ihm aus dem Weg gegangen. Ich schätze seinen Humor, er ist einer der lustigsten Menschen in meinem Leben. Ich habe das auch gar nicht mitbekommen, dass er beispielsweise eine Pfeife im Mund hatte und anfing, irgendwelche Pflanzen zur rasieren, das habe ich alles nicht sofort gesehen.

Ich habe versucht ganz fokussiert zu sein. Man hat da den Spaß seines Lebens, weil es so albern, aber auch genial gut ist. Da sind einige Nummern dabei, was Max Giermann da wieder hinbiegt, ist unglaublich. Eine Mischung aus richtigem Nonsens und richtig hochwertigem Programm.

In der neuen Staffel sind ja genauso viele Frauen wie Männer dabei. Wenn man sich den deutschen Comedy-Preis anguckt, könnte man meinen, es gibt keine lustigen Frauen. War das Zufall?

Das ist natürlich absolut erstrebenswert, dass in so einer Show gleich viele Frauen und Männer sind, herrlich! In der zweiten Staffel hat es geklappt. Da hatten viele ein großes Interesse dran. Die Verantwortlichen kriegen ja mit, dass sich etwas verändert und sich ein Bewusstsein entwickelt.

Dafür, dass es strukturellen Rassismus und Frauenfeindlichkeit gibt und dass wir uns dessen bewusst sein müssen und dass das eine große Chance für alle ist. Das tut gut, wenn man sich damit auseinandersetzt, dass es um uns alle geht und nicht nur um den oder die auf der Bühne.

Sie wohnen in Köln. Wie drückt sich das typische "Kölner Jeföhl" bei Ihnen aus?

Ich bin gerade in München und ich merke, dass ich unbewusst vergleiche. Wie die Münchner miteinander oder mit Touristinnen umgehen. Das ist schon auffallend, dass man mit einer Grund-Kölschheit überall anreist. Beim Einchecken im Hotel zum Beispiel merkt man, da treffen unterschiedliche Töne aufeinander. Das ist alles Musik, quasi Landesmusik. Das gibt immer ein schönes Hin und Her. Und das reist mit mir mit, dass ich Kölnerin bin.

Ich wohne da nicht nur, ich lebe da richtig. Ich habe gemerkt, ich fühle mich wohl, wenn die Menschen so ehrlich sind, dass es manchmal guttut und manchmal auch weh tut. Köln ist irgendwie rauer und diese Hässlichkeit der Stadt und diese Unfähigkeit der dortigen Verantwortlichen, diese Stadt schön zu gestalten, die ist schon irritierend.

Ich bin eine treue Seele und hoffe einfach, dass die sogenannten Verantwortlichen sehen, dass es nicht gut ist, wenn der Großteil der Innenstadt parkenden Autos gehört. Das sind solche Schräglagen, die mir auffallen als Köln-Fan.

Wir Kölnerinnen und Kölner müssen da auch selbst etwas machen. Ich bin großer Fan der Graswurzelbewegung, also "Lass uns doch von unten etwas bewegen". Man muss ja nicht selbst einen Fahrradweg irgendwo hinmalen, der krumm und schief ist. Aber man kann einen Brief an die Oberbürgermeisterin schrieben oder die Stadt fragen: Warum werden hier Radfahrerinnen und Radfahrer umgefahren? Warum enden Radwege im Nirgendwo?

Der Karnevalsumzug findet dieses Jahr erstmals rechtsrheinisch statt. Macht das was mit Ihnen?

Nein, leider nicht. Ich bin kein typischer Karnevalsfan. Aber ich habe 25 Jahre in einer Coverband mit meiner Schwester und anderen Musikerinnen und Musikern gespielt und habe Karneval immer auf der Bühne verbracht. Das war wunderbar!

Ich bin auch zu klein, um in der Masse mitzufeiern, ich sehe da einfach nix!. Ich bin auch keine Kölsch-Trinkerin, was mir so leidtut, weil ich es gerne mögen würde, aber ich kriege es nicht hin. Karneval ist in meiner DNA überhaupt nicht drin. Ich habe es immer sehr genossen, auf der Bühne zu stehen und Musik zu machen für ein Publikum, aber auf Massenfesten bin ich in der Menge immer verloren, das ist nichts für mich.

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Wenn der Karneval und Kölsch nicht dazugehört, was sind die drei besten Sachen an Köln?

Man darf eine Stadt nicht auf Karneval und Kölsch reduzieren. Die Stadt hat so viel zu bieten. Ich bin zum Beispiel wahnsinnig gerne am Rhein. Es gibt viele Orte, die ich mag.

Das Kolumba-Gebäude finde ich architektonisch hoch interessant. Und es gibt Viertel, die ich lebe. Ich fahre auch einfach gerne mit dem Rad parallel der Ringe und durch Köln.

Vielen Dank für das Gespräch!

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Anke Engelke
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