Heldentat vor vier Jahren Schülerin rettet Kind vor dem Ertrinken – ihre Geschichte
Vor vier Jahren rettet die Kölnerin Sophie einem Kleinkind am Fühlinger See das Leben. Noch heute bewegt die 15-jährige Schülerin das Erlebte.
Wenn die Kölnerin Sophie über den 18. Juli 2021 spricht, merkt man ihre die Emotionen an, die diese Erinnerung mit sich bringt. Denn an diesem Tag rettete die heute 15-Jährige ein Leben – dabei hatte der Sommertag ganz friedlich und fröhlich begonnen.
An jenem Sonntag vor vier Jahren war Sophie mit ihrer Familie am Fühlinger See, um die Sonne zu genießen. "Es war ein sehr heißer Tag", erinnert sich die Schülerin, die damals gerade einmal elf Jahre alt war. Entsprechend sei es nachmittags m See sehr voll gewesen, viele Menschen waren hergekommen, um sich abzukühlen. Auch Sophie und ihre Schwester gingen zum Schwimmen ins Wasser, dann bemerkte Sophie einen kleinen Jungen, der im Wasser trieb.
Fühlinger See: Kleinkind trieb bewusstlos im Wasser
Zunächst sei Sophie unsicher gewesen, erzählt sie, habe aber schließlich bemerkt, dass das Kind keine Lebenszeichen mehr zeigte – der vierjährige Junge war bewusstlos und drohte, im See unterzugehen. Der Junge war offenbar in einem unbeobachteten Moment ins Wasser gegangen und dann in Lebensgefahr geraten.
Beherzt schwamm die damals elfjährige Sophie zu dem Kind herüber, zog den leblosen Körper ans Ufer und rief dann um Hilfe. Doch keiner der Anwesenden reagierte, Sophie musste eine junge Frau persönlich ansprechen, die dann half, den Jungen aus dem Wasser zu ziehen. Inzwischen war auch Sophies Mutter auf die Situation aufmerksam geworden und alarmierte die Feuerwehr.
"So etwas passiert leider viel zu häufig"
Ohne die Hilfe von Sophie wäre der kleine Junge wohl gestorben, so aber überlebte das Kind den Vorfall und trug auch keine Folgeschäden davon – alles dank der jungen Heldin. Für ihren Einsatz wurde Sophie mit dem sogenannten "Nivea-Preis für Lebensretter" geehrt, auch dankte ihr damals Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) bei einem Besuch im Rathaus persönlich.
"Das war nicht ohne", erinnert sich Sophie nun, vier Jahre später bei einer Pressekonferenz von Stadt Köln, Feuerwehr und der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Fühlinger See zu den Gefahren von Badeunfällen. Sophie erzählt ihre Geschichte, um auf die Risiken des Schwimmens in Seen und im Rhein aufmerksam zu machen. "So etwas passiert leider noch immer viel zu häufig", sagt sie.
Erst am Wochenende ertrank ein Kleinkind bei einem Badeunfall im Rather See. Badegäste hatten es am Nachmittag leblos unter Wasser entdeckt, es an Land gebracht und umgehend mit der Wiederbelebung begonnen. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Reporter vor Ort
