Wegen Nutzung der Uniwiese Karnevals-Krach eskaliert: Umweltschützer wollen Stadt verklagen

Umweltschützer wollen gegen die Stadt Köln vorgehen: Die Stadt will die Uniwiese trotz Alternativen im Karneval weiter nutzen. Jetzt eskaliert der Streit komplett.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) geht auf Konfrontationskurs mit der Stadt Köln. Grund ist die geplante Nutzung der Uniwiese als Karnevals-Ausweichfläche 2025 und 2026. Das Ordnungsamt hatte am 18. Juni mitgeteilt, die Wiese am 11. November und zum Straßenkarneval weiterhin zur "Gefahrenabwehr" nutzen zu wollen.
Der BUND kündigt rechtliche Schritte an, sollte die Untere Naturschutzbehörde dem Antrag von Stadtdirektorin Andrea Blome auf Befreiung der Uniwiese vom Landschaftsschutz stattgeben. "Wir sind leider gezwungen, nun die Rechtsmittel auszuschöpfen. Denn so kann es nicht weitergehen", erklärt Helmut Röscheisen, Vorstandsmitglied des BUND Köln.
BUND schlug als Alternative das Konrad-Adenauer-Ufer vor
"Die plötzliche Kehrtwende wirft uns beim gemeinsamen Ziel, den inneren Grüngürtel zu schützen, wieder zurück", kritisiert Röscheisen. Noch im Februar 2025 hatte es Anzeichen gegeben, dass die Stadtverwaltung die Nutzung des Landschaftsschutzgebiets beenden möchte. Der BUND hatte als Alternative das Konrad-Adenauer-Ufer vorgeschlagen, das sich beim Public Viewing zur Fußball-WM 2024 mit 50.000 Menschen bewährt hatte.
Der Umweltverband erhebt schwere Vorwürfe gegen die Stadt. "Profi-Fußball ist der Stadt offenbar wichtiger als die Jugend", kritisiert BUND-Kommunalexperte Jörg Frank. Der eigentliche Grund für die Absage an eine Alternative sei, dass die Stadtverwaltung im Unterschied zur Fußball-EM keine Finanzmittel bereitstellen möchte. Das Ordnungsamt begründet den Verzicht mit dem Rückgang der Besucherzahlen in 2024 sowie 2025 und dem Trend, dass Feiernde verstärkt andere "Hotspots" aufsuchen.
- bund-koeln.de: BUND kritisiert erneutes Festhalten an "Ausweichfläche Uni-Wiese" zu Karneval
- Eigene Berichterstattung