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Köln: Neue Zahlen befeuern Debatte um Messerverbotszonen


Messerangriffe in Köln
Neue Zahlen befeuern Debatte um Messerverbotszonen

Von t-online, cco

04.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Tatort nach einem Messerangriff (Symbolbild): NRW-Innenminister Herbert Reul prüft Einrichtung von Messerverbotszonen in Köln.Vergrößern des BildesTatort nach einem Messerangriff (Symbolbild): NRW-Innenminister Herbert Reul prüft Einrichtung von Messerverbotszonen in Köln. (Quelle: Reichwein/imago-images-bilder)
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Ein aktueller Bericht der Polizei zeigt: In Köln ist die Zahl der Messerangriffe weiterhin hoch. Aktuelle Fälle heizen die Debatte um Messerverbotszonen in besonders bedrohten Stadtteilen zusätzlich an.

Schon 2020 holte sich Köln den traurigen Titel als NRW-Hauptstadt für Messerangriffe. Aktuelle Polizeizahlen legen nun nahe, dass sich daran so bald nichts ändert. 418 Fälle im Zusammenhang mit Stichwaffen zählte die Polizei im laufenden Jahr. Allein seit Allerheiligen kam es zu vier Messerangriffen, einer davon endete tödlich.

Umso lauter werden die Stimmen, die eine Messerverbotszone in den besonders betroffenen Stadtteilen fordern. Claudia Wecker, Betreiberin des Studentenclubs "Das Ding" und Mitglied im Qwartier-Latäng-Verein, sprach sich im Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" deutlich für ein Messerverbot aus. "Was hier teilweise abgeht, ist eine Katastrophe. Muss immer erst jemand sterben, bevor etwas unternommen wird?"

Köln: Reul will Vorschlag zu Messerverbotszonen "ernsthaft prüfen"

Gerrit Krupp, ordnungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, zeigte sich angesichts der zahlreichen Fälle auf Kölner Partymeilen erschüttert. "Diese absolut sinnlose Gewalt ist in jeder Hinsicht zu verurteilen." Ein schnelles Verbot jeglicher Waffen in den Bereichen, die von der Polizei als ‚gefährliche Orte‘ definiert werden, sei eine Möglichkeit, die Angriffe künftig zu begrenzen.

Auch NRW-Innenminister Herbert Reul versprach im Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger", die Möglichkeit von Messerverbotszonen "ernsthaft" zu prüfen. "Die Einrichtung solcher Zonen ist rechtlich nicht so einfach, wie sich das so mancher vorstellt. Dieses Mittel muss in jeglicher Hinsicht gerichtsfest gemacht werden", so Reul. Kontrollieren ließe sich das Verbot anschließend nur durch Stichproben "und über Abschreckung. Es muss sich herumsprechen, dass derjenige, der in eine Kontrolle läuft, sein Messer verliert." Auch ein Alkoholkonsum- sowie Verkaufsverbot in besagten Zonen schließt Reul nicht aus.

Gerrit Krupp spricht sich neben den Verbotszonen für einen weniger dogmatischen Ansatz aus. "Mit Verboten allein kommen wir nicht weiter", so Krupp. "Das Problem der teilweise eskalierenden Gewalt besonders unter Jugendlichen hat tiefer liegende Gründe." Präventive Maßnahmen seien unerlässlich, dazu gehöre auch die direkte Ansprache junger Erwachsener durch Streetworker, "von denen wir dringend mehr brauchen", so Krupp.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Polizei Köln
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