Köln: Angeklagter Priester gesteht Missbrauch einer Zehnjährigen

Prozess in Köln

Angeklagter Priester gesteht Missbrauch Zehnjähriger

Seit wenigen Tagen sitzt ein wegen Missbrauchs angeklagter katholischer Priester in Untersuchungshaft. Nun hat der 70-Jährige ein Teilgeständnis abgelegt.

Der wegen Missbrauchs in 33 Fällen angeklagte Priester Hans U. hat zugegeben, sich an einem damals zehnjährigen Mädchen vergangen zu haben. Das erklärte der Vorsitzende Richter Christoph Kaufmann laut einem Bericht des WDR am Dienstag. Das Teilgeständnis habe der Priester bereits am Montag in einer nicht öffentlichen Sitzung am Landgericht Köln abgelegt.

U. habe demnach die Vorwürfe von mindestens zwei Zeuginnen bestätigt. Bei einer handele es sich um eine junge Frau, die zum Tatzeitpunkt um das Jahr 2010 etwa zehn Jahre alt war. Sie stamme aus Gummersbach, wo der Priester früher als Kreisjugendseelsorger tätig war.

Missbrauchsprozess in Köln: Weitere mögliche Opfer meldeten sich vor Gericht

Die Anklagepunkte gegen den 70-jährigen Geistlichen könnten unterdessen noch erweitert werden: Im Laufe des Prozesses hatten sich immer mehr mutmaßliche Opfer gemeldet. Vier oder fünf von ihnen sollen jetzt über eine Nachtragsklage in den laufenden Prozess integriert werden, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger". Seit November steht Hans U. vor Gericht, das Urteil soll laut dem Richter am 24. Februar fallen.

Die Fälle, für die U. ursprünglich angeklagt ist, sollen sich hauptsächlich in den 1990er-Jahren ereignet haben. Zu dieser Zeit soll er seine drei zwischen sieben und 13 Jahre alten Nichten sexuell missbraucht haben, in drei Fällen geht es um schweren sexuellen Missbrauch. 2011 soll er ein weiteres Mädchen missbraucht haben, auch diese Vorwürfe hatten sich erst kurz vor Prozessbeginn ergeben.

Doch auch später soll der 70-Jährige wiederholt Kinder missbraucht haben, wie Zeuginnen vor Gericht aussagten. Einer Aussage zufolge soll es auch Übergriffe im Jahr 2019 gegeben haben. Erst vor wenigen Tagen war der Priester wegen Wiederholungsgefahr in Untersuchungshaft gekommen.