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1. FC Köln: Darum ist Union Berlin ein Vorbild für die Geißböcke


Gedanken zum Saisonende
Darum ist Union Berlin für den 1. FC Köln ein Vorbild


18.05.2022Lesedauer: 3 Min.
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Einige Hundert Fans des 1. FC Köln begrüßen den Mannschaftsbus (Archivbild): Die Niederlage gegen Stuttgart tut der Unterstützung der Fans keinen Abbruch.Vergrößern des Bildes
Einige Hundert Fans des 1. FC Köln begrüßen den Mannschaftsbus (Archivbild): Die Niederlage gegen Stuttgart tut der Unterstützung der Fans keinen Abbruch. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)

Beim 1. FC Köln bricht dieser Tage die große Urlaubswelle an. Zumindest im sportlichen Bereich. Im Hintergrund arbeiten die Verantwortlichen an einer erfolgreichen Zukunft. Wie sich diese gestalten lassen könnte, zeigt Union Berlin.

Als der 1. FC Köln und der 1. FC Union Berlin im Sommer 2019 gemeinsam aus der Zweiten Liga in die Bundesliga aufstiegen, trennten die beiden Teams Welten. Der große FC hatte gerade souverän korrigiert, was intern als Betriebsunfall tituliert worden war – der Abstieg nach Europa-Qualifikation.

Für die damaligen Verantwortlichen stand außer Frage, dass der FC das Potential hatte, um sofort wieder unter die Top Ten der Bundesliga zurückzukehren.

Für Union Berlin hingegen war es das allererste Bundesliga-Abenteuer. Die Köpenicker gingen als krasser Außenseiter in die Saison, und mancher unkte, die Eisernen würden ein nettes Völkchen sein, das ein Jahr große Stimmung, aber wenig erfolgreichen Fußball in die Liga bringen und sich dann wieder verabschieden würde.

Union steht stabil, der FC ruiniert sich

Der FC hingegen würde mit seiner Bundesliga-Truppe womöglich tatsächlich wieder in die obere Tabellenhälfte streben. Die Realität sah gänzlich anders aus. Union landete in der ersten Saison auf Platz elf (der FC auf Platz 14), in der zweiten Saison sogar auf Platz sieben (der FC auf Platz 16) und qualifizierte sich für die Europa Conference League.

Während Union durch geringe Transferausgaben, viele Leihspieler oder ablösefreie Zugänge die Kostenstruktur schlank hielt, von der Pandemie zwar getroffen wurde, aber viele Gehälter noch auf unterem Bundesliga-Niveau behielt, geriet der FC in eine Negativspirale, aus der es fast kein Entrinnen gab.

Sportlich ging es bergab, die Pandemie kostete jeden angesparten Cent und bestrafte die überheblichen Kurzzeitplaner in der Kölner Führungsetage, denen plötzlich die vielen Millionengehälter um die Ohren flogen, die sie an jeden halbwegs begabten Fußballer verteilt hatten in der Annahme, man werde tatsächlich wieder um Europa mitspielen und das Geld werde munter weiter fließen.

Steffen Baumgart: "Das können wir uns als Vorbild nehmen"

Erst mit Steffen Baumgart kam die Wende – und plötzlich bewegten sich der 1. FC Köln und Union Berlin zumindest sportlich wieder auf Augenhöhe.

Erst an den letzten beiden Spieltagen der abgelaufenen Saison zogen die Eisernen davon und sicherten sich die Europa-League-Teilnahme, während der FC – wie Union ein Jahr zuvor – die Play-offs der Conference League erreichte.

Kein Wunder also, dass Steffen Baumgart nach dem 34. Spieltag den Hut vor den Köpenickern zog. "Wenn wir so eine Saison wie Union auch ein zweites Mal hinkriegen würden, wären wir alle glücklich", sagte der FC-Trainer und sprach aus, was viele Menschen im und rund ums Geißbockheim denken. "Das können wir uns als Vorbild nehmen."

Verkauf von Leistungsträgern muss kein Problem sein

Union schaffte es in der Saison 2021/22 nicht nur, die Dreifachbelastung aus Bundesliga, DFB-Pokal und Europa zu meistern. Die Berliner verbesserten sich sogar noch einmal in der Tabelle.

Und das, obwohl man im vergangenen Sommer mit Robert Andrich einen Schlüsselspieler verlor und im Winter überdies Top-Angreifer Max Kruse sowie Abwehrchef Marvin Friedrich verkaufte.

Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer fing die Abgänge locker auf und profitierte einmal mehr von der klugen Transferpolitik, die nicht nur einen Einnahmenüberschuss kreierte, sondern auch alte Zöpfe abschnitt und Türen für eine Weiterentwicklung des Kaders eröffnete.

Veränderungen im Kader können eine Chance sein

Auch daran will sich der 1. FC Köln in Zukunft orientieren, und zwar schon in diesem Sommer. Denn klar ist: Der FC wird, vergleichbar mit Union, Leistungsträger ziehen lassen müssen, um finanziell überlebensfähig zu sein. Baumgart wird diese Veränderungen im Kader aber nicht als Rückschlag, sondern als Chance verstehen und darauf drängen, die richtigen Spieler zu finden.

Sie sollen in diese entstandenen Lücken hineinwachsen können. Alles mit dem Ziel, in der nächsten Saison ähnlich gut abschneiden zu können. Nicht nur ähnlich gut wie der FC in dieser Spielzeit, sondern ähnlich gut wie Union.

Verwendete Quellen
  • Beobachtungen und Analysen des GEISSBLOG
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