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Armut und Mobilität: "Endlich wieder Freunde besuchen"

Von Carlotta Cornelius

Aktualisiert am 25.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann wartet an einer Bahnstation (Symbolfoto): Bislang kann sich Arthur Weber (37 J.) Mobilität kaum leisten.
Ein Mann wartet an einer Bahnstation (Symbolfoto): Bislang kann sich Arthur Weber (37 J.) Mobilität kaum leisten. (Quelle: Panthermedia/imago-images-bilder)
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Eigentlich soll das 9-Euro-Ticket gestiegene Spritkosten ausgleichen. Für Armutsbetroffene wie Arthur Weber bedeutet es aber vor allem: endlich mehr Mobilität und Teilhabe am Leben der Anderen.

Er erinnert sich noch gut daran, als er mit dem Studententicket in ganz NRW reisen konnte. Heute ist Arthur Weber (Name geändert, Anm. d. Red.) froh, wenn er überhaupt mobil ist.


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Seit einigen Jahren bezieht der 37-jährige Bonner Hartz-IV-Leistungen, zunächst nur zum Aufstocken seiner Einkünfte, mittlerweile den vollen Satz. "Früher war ich als Gärtner selbstständig und das lief auch gut", berichtet Weber. "Dann bin ich aber immer depressiver geworden, sodass ich immer mehr Jobs nicht wahrnehmen konnte."

"Die drei Euro für das Ticket hatte ich nicht immer"

Wenn er längere Strecken zurücklegen will, ist Weber heute auf Hilfe angewiesen. "Ich habe ein starkes Netzwerk, das mich unterstützt", erzählt er. So könne er etwa Autos von Familienmitgliedern leihen, ohne tanken zu müssen. Das sei ein Luxus, aber: "Ich muss immer gucken, ob meine Schwester oder meine Eltern ihr Auto gerade erübrigen können", sagt Weber. "Flexibel bin ich nicht."

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Für Arzttermine nutzt er deswegen meistens den Bus. "Die drei Euro für das Ticket hatte ich nicht immer und bin oft schwarzgefahren", berichtet er. Immer mit der Sorge im Hinterkopf, erwischt zu werden und 60 Euro Strafe zahlen zu müssen. "Im Prinzip habe ich ab Mitte des Monats kein Geld mehr."

Mobilität für 40 Euro? Nicht über die Stadtgrenzen hinaus

Derzeit sieht der Hartz-IV-Satz eine Verkehrspauschale von 40,27 Euro vor. Mit einem vom Arbeitsamt ausgestellten Mobil-Pass, Köln-Pass oder Bonn-Ausweis kann Weber sich davon ein vergünstigtes Mobil-Pass-Monatsticket der Kategorie 1a leisten. Im Abo reicht es für ein Ticket der Kategorie 1b, mit dem sich Weber zumindest im Stadtgebiet Bonn bewegen kann.

Verkehr auf einer Straßenkreuzung: Bis 2019 boten die Stadtwerke Bonn (SWB) ein 365-Euro Ticket an, das vom Bund gefördert wurde.
Verkehr auf einer Straßenkreuzung: Bis 2019 boten die Stadtwerke Bonn (SWB) ein 365-Euro Ticket an, das vom Bund gefördert wurde. (Quelle: Rupert Oberhäuser/imago-images-bilder)

Dass das 9-Euro-Ticket kommt, habe er bis zuletzt nicht glauben wollen. "Mein erster Gedanke war: für drei Monate? Das hilft ja gar nichts", erzählt Arthur Weber. "Dann dachte ich, wenn alle Gefallen dran finden, wird es vielleicht verlängert."

Einen kostenlosen Nahverkehr, wie ihn etwa die Linken in NRW fordern, fände er gut. Alternativ könne er sich Lösungen wie das 365-Euro-Ticket vorstellen, das bis vor wenigen Jahren im Rahmen des "Lead City"-Projekts in Bonn angeboten wurde.

9-Euro-Ticket: Endlich wieder Freunde besuchen

Noch hat sich Arthur Weber kein 9-Euro-Ticket gekauft, das will er in den kommenden Tagen nachholen. Wofür er es nutzen wird, weiß er auch schon: "In Frankfurt, Düsseldorf oder Dortmund wohnen Freunde von mir, die ich wegen der Armut weniger gesehen habe", erzählt er. Die wolle er nun endlich besuchen.

Auch kleine Reisen könne sich Weber vorstellen. "Dann kann man auch mal so Sachen machen wie den Rucksack mit dem Zelt packen und in die Eifel fahren." Ein Ausflug, der ohne das 9-Euro-Ticket für ihn undenkbar wäre.

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