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Nürnbergs Bäume und Flüsse leiden: "Nur auf Regen warten reicht nicht mehr"


Stadt ergreift Maßnahmen
Bäume und Flüsse vertrocknen: "Nur auf Regen warten reicht nicht mehr"

  • Meike Kreil
Von Meike Kreil

Aktualisiert am 17.08.2022Lesedauer: 2 Min.
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So schön fließt die Pegnitz durch Nürnberg (Symbolbild): Trockenheit setzt den Flüssen in Nürnberg und Umgebung deutlich zu. (Quelle: IMAGO/Peter Widmann)

Nürnbergs Gewässer und Bäume leiden. Die Stadt greift zu ungewöhnlichen Maßnahmen. Auf Regen will man sich lieber nicht verlassen.

Aktuell sei in vielen Gewässern in Nürnberg und Umgebung nur noch wenig Wasser, erklärt die Stadt in einer Pressemitteilung. Vor allem die Gründlach sei betroffen. Der kleine Fluss, der durch Heroldsberg fließt und in die Regnitz mündet, führe streckenweise gar kein Wasser mehr, heißt es.

Die Extremsituation schädige Flora und Fauna. Das gelte für Flüsse genauso wie für Bäche oder Seen. Auch das Grundwasser ist laut Stadt von Niedrigwasser betroffen. Das Umweltamt von Nürnberg wendet sich deshalb nun mit dem dringenden Appell an die Bevölkerung, kein Wasser zu entnehmen.

Die genehmigten oder erlaubnisfreien Wasserentnahmen seien auf ein absolutes Mindestmaß zu beschränken, heißt es in der Mitteilung umständlich weiter. Besser, es werde gänzlich darauf verzichtet. Das betrifft wohl vor allem die Landwirtschaft. Grundsätzlich sei die Entnahme von Wasser mittels Pumpen ohne Erlaubnis verboten, weist die Stadt hin. Bei Verstößen droht Bußgeld.

Nürnberg: Ungewöhnliche Maßnahmen im Kampf gegen die Trockenheit

Bereits vor Wochen machte die Stadt Nürnberg bekannt, im Kampf gegen die Trockenheit zu ungewöhnlichen Maßnahmen zu greifen. So wird das ungenutzte Wasser in den Hallenbädern verwendet, um die Bäume im Stadtgebiet zu wässern. Um Energie zu sparen, bleiben die Hallenbäder im Sommer geschlossen.

Dafür ist der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) in diesem Sommer verstärkt unterwegs. Der heiße und trockene Sommer macht eine intensivere Baumbewässerung notwendig. Immerhin: Es hat in den vergangenen Tagen abgekühlt und auch der oder andere Regenschauer war dabei.

Bis Ende September kommen fünf zusätzliche Fahrzeuge zum Bewässern hinzu, teilt die Stadt Nürnberg mit. Normalerweise würden die Geräte bei der großflächigen Mahd von Wiesen und Rasenflächen eingesetzt. Doch ein weiterer Schnitt sei derzeit "weder notwendig noch sinnvoll", denn die Grünflächen seien kaum nachgewachsen.

450.000 Euro kostet das die Stadt Nürnberg zusätzlich

Und so werden die Kapazitäten kurzerhand anderweitig genutzt. Der Fuhrpark werde umgerüstet: Davon betroffen sind fünf kleinere Fahrzeuge mit einer Aufnahmekapazität von insgesamt rund 7.000 Litern Wasser. Damit können sie in der Altstadt, wo sie ausschließlich eingesetzt werden, rund 140 Bäume mit Wasser versorgen. Der städtische Eigenbetrieb habe die Einsatzpläne der Mitarbeiter und Maschinen entsprechend angepasst. Es gebe Sondertouren. Nur so könne der städtische Baumbestand erhalten bleiben.

Der zuständige Bürgermeister Christian Vogel ergänzt: "Ausbleibende Niederschläge und Temperaturen wie am Mittelmeer: Der Sommer 2022 ist nicht nur für die Nürnbergerinnen und Nürnberger, sondern auch für unsere Bäume sehr anstrengend."

All diese Maßnahmen kosten freilich Geld. Etwa 450.000 Euro koste es, die Bäume zusätzlich zu wässern. Der Klimawandel sei eine große Herausforderung für die Stadt. "Wir müssen effektiv und sinnvoll mit unseren Ressourcen umgehen und gleichzeitig neue Wege beschreiten. Einmal mehr ist Kreativität und Flexibilität gefragt." Nur auf Regen warten reiche längst nicht mehr.

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