Ermittler haben neue Hoffnung Mädchen vor 45 Jahren grausam getötet: Spektakuläre Wende?

Jahrzehntelang blieb offen, wer die minderjährige "Animierdame" Christa Mirthes brutal getötet hat. Jetzt gibt es eine neue Spur – und eine hohe Belohnung.
Seit mittlerweile 45 Jahren beschäftigt ein ungelöster Mordfall die Kriminalpolizei in Amberg in der Oberpfalz. Am 16. Juni 1978 machten spielende Kinder einen grausamen Fund: die verstümmelte Leiche der damals 15-jährigen Christa Mirthes in einem Brunnenschacht in der Klosterstraße – mitten in Schwandorfs Innenstadt.
Laut der "Mittelbayerischen Zeitung" lag der Leichnam bei seiner Entdeckung nackt in dem Schacht. Kopf und Kiefer der 15-Jährigen waren mit einem stumpfen Gegenstand zertrümmert worden. Zudem fanden Ermittler an den Armen und Beinen des Mädchens mehrere Einschnitte.
Am Tatort selbst entdeckte die Kriminalpolizei kaum Spuren: Die Überprüfung einer Halskette des Mädchens, auf dem der Name "Peter" eingraviert war, und einiger Kleidungsstücke brachten kein Ergebnis. Wegen der wenigen Blutspritzer, die am Tatort gefunden wurden, vermuteten die Ermittler, dass das Mädchen nicht in dem Brunnenschacht getötet, sondern ihre Leiche erst dorthin verschleppt worden war.
Erste Ermittlungen konzentrierten sich nach der Tat auf das Rotlichtmilieu der Kleinstadt: Dort soll das Mädchen schon als 13-Jährige in einem Bordell als "Animierdame" gearbeitet haben, schreibt die Zeitung. Damals kamen die Ermittler jedoch nicht weiter.
Sicher ist: Christa Mirthes wurde zuletzt am 30. April 1978 in Schwandorf lebend gesehen.
45 Jahre nach der Tat: DNA-Spuren in rätselhaftem Mordfall entdeckt
Jetzt wagt die Kriminalpolizei Amberg mit einer speziellen Ermittlungsgruppe einen neuen Anlauf, wie die Ermittler in einer Mitteilung von Donnerstag erklärten. Bereits seit Januar 2023 befasst sich die Gruppe demnach mit dem "Cold Case". Nun wurde auch eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro für wertvolle Hinweise ausgelobt.
Dafür hat die Polizei am Donnerstag eine Reihe von Fragen veröffentlicht, die die Ermittler offenbar besonders umtreiben:
- Wer kann Hinweise zum Täter beziehungsweise zu möglichen Mittätern machen?
- Wer hat zwischen 30.04.1978 und 15.05.1978 auffällige Beobachtungen in der Klosterstraße 30 in Schwandorf (Fahrzeuge/Personen) gemacht?
- Wo hat sich Christa Mirthes zwischen 18.01.1978 und 30.04.1978 aufgehalten?
- Wer gewährte der 15-jährigen Christa Mirthes, die seit 17.01.1978 von zu Hause abgängig war, Zuflucht?
Der Anlass für den dritten und damit wohl letzten Versuch der Ermittlungsgruppe "Brunnen": Ganze 45 Jahre nach dem Fund der grausam zugerichteten Leiche von Christa Mirthes wurde offenbar für die Klärung der Tat relevantes DNA-Material entdeckt.
Wo die Spuren genau gefunden wurden, teilten die Ermittler nicht mit. Im Zusammenhang mit dem Fall wiesen die Ermittler darauf hin, dass alle Straftaten, die sich 1978 ereignet haben, verjährt sind – bis auf Mord. Hinweisgeber müssten also nicht fürchten, selbst strafrechtlich verfolgt zu werden.
Hinweise nimmt die Kriminalpolizei in Amberg unter der Telefonnummer 09621/890-2040 oder außerhalb der Bürozeiten unter 09621/890-2801 entgegen.
- polizei.bayern.de: Pressemitteilung des Polizeipräsidium Oberpfalz, 14.09.2023
- mittelbayerische.de: Schrecklicher Fund im Brunnenschacht