Treuchtlinen: Mängel bei Brandschutz | Senefelder-Schule sofort geschlossen

Die Mängel beim Brandschutz einer Treuchtlinger Schule sind derart gravierend, dass das Landratsamt den Schulbetrieb dort untersagt hat. So soll es nun weitergehen.

Erschreckende Erkenntnisse hat Baubehörde bei der Begehung einer Treuchtlinger Schule zutage gefördert. Der Brandschutz wies derartige Mängel vor, dass das Landratsamt den Schulbetrieb in dem Altbau der Senefelder-Schule auf der Stelle untersagte. 1.200 Schüler sind davon betroffen. Besonders pikant: Das betroffene Gebäude steht schon seit den 1970er Jahren, wie das Landratsamt mitteilte.

Rückblick: Der Zweckverband Senefelder-Schule hatte dem Bauamt des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen Unterlagen übergeben. Diese haben bereits auf Mängel am bestehenden Brandschutz im Altgebäude der Gesamtschule hingedeutet. Darauf wurde der Landrat Manuel Westphal (CSU) hellhörig und forderte alte Genehmigungsunterlagen aus der Bauzeit der Schule aus dem Staatsarchiv an.

Nachdem die Unterlagen eingetroffen waren, folgte am vergangenen Dienstag (17. Oktober) eine Prüfung vor Ort. Die Bauaufsichtsbehörde und die Kreisbrandinspektion rückten deshalb in die Schule an. Ihr Fokus bei der Kontrolle lag dabei auf dem baulichen Brandschutz.

Vorgaben bei Bau nicht eingehalten: "Erhebliche Mängel"

Das Urteil der Prüfung fiel genauso eindeutig wie vernichtend aus: Die Vorgaben aus dem Genehmigungsbescheid wurden offenbar bei dem Bau des Schulgebäudes nicht eingehalten, heißt es in der Mitteilung des Landratsamtes. Insgesamt habe die Kontrolle "erhebliche Mängel" im Bereich des baulichen Brandschutzes zutage gefördert. Beispielsweise seien die Stahlkonstruktion des Gebäudes oder auch die Rauchabschnitte betroffen.

Doch damit nicht genug. Durch die baulichen Mängel ergeben sich auch beim abwehrenden Brandschutz Einschränkungen. Heißt einfach gesagt: Wenn es in der Schule einmal brennen sollte, fällt das Löschen der Feuerwehr besonders schwer. Dies habe die Kreisbrandinspektion bei der Begehung auch so bestätigt.

Krisensitzung im Landratsamt

Nach Abschluss der Begehung habe der Landrat eine Krisensitzung einberufen. Mit am Tisch waren unter anderem die Schulleitung, Ministerialbeauftragte der verschiedenen Schulzweige und das Schulamt. Nachdem das Bauamt und die Kreisbrandinspektion ihrer Ergebnisse vorgestellt hatten, seien sich alle einig gewesen: Die sofortige Schließung des Altbaus der Schule sei alternativlos.

Schon am Mittwoch fand für die 1.200 Schüler der Senefelder-Schule deshalb kein Unterricht mehr statt. Immerhin sei im Neubautrakt, der nicht von den Mängeln betroffen ist, eine Notbetreuung eingereicht worden. Ab Freitag (20. Oktober) sollen die Schüler dann zumindest per Distanzunterricht weiter unterrichtet werden.

Ausgang völlig offen

Die fünften Klassen der Realschule und des Gymnasiums, sowie die Oberstufe des Gymnasiums und alle Klassen der Mittelschule sollen ab Montag (23. Oktober) im Neubau des Schulgebäudes unterrichtet werden. Für alle anderen Klassen finde bis zu den Herbstferien Distanzunterricht statt.

Wie es nach den Ferien weitergeht, ist noch völlig unklar. Die Schule und das Landratsamt prüfen derzeit verschiedene Lösungen, heißt es in der Pressemitteilung. Die Nutzung weiterer Gebäude in Treuchtlingen oder in den Nachbargemeinden sei denkbar, auch Unterricht in Containern werde geprüft.