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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Beschwerdetelefon und Regeln Was, wenn's bei Rock im Park laut wird?

Rock im Park darf laut sein – aber nur bis zu einem gewissen Maß. Die Stadt Nürnberg kontrolliert das konsequent. Darauf können sich Besucher und Anwohner einstellen.
Wenn auf dem Nürnberger Zeppelinfeld und darum herum die Bässe wummern, ist wieder Rock im Park. Von Freitag, 6. Juni, bis Sonntag, 8. Juni, treten hier internationale Rock-Acts auf – mit entsprechender Lautstärke. Damit diese sich in Grenzen hält, gelten bestimmte Regeln.
Als sogenanntes "seltenes Ereignis" darf Rock im Park lauter sein als normale Veranstaltungen.
Trotz aller Maßnahmen lässt sich der Schall nicht vollständig vermeiden. Bei ungünstigen Wetterlagen – etwa starkem Wind oder dichter Bewölkung – kann er auch weiter entfernte Wohngebiete erreichen. Besonders tiefe Frequenzen, also Bässe, werden dabei oft als störend empfunden, wie die Stadt in einer Pressemitteilung erklärt.
So lange darf Musik gespielt werden
Gespielt wird auf der großen Bühne am Zeppelinfeld bis 23 Uhr. Auf den kleineren Open-Air-Bühnen hinter der Arena ist Musik bis 1 Uhr erlaubt. In der Arena selbst endet das Programm erst um 2 Uhr morgens.
Für die nächstgelegenen Wohngebiete gelten folgende Grenzwerte, wie Kathrin Kurr, Leiterin vom städtischen Ordnungsamt t-online erklärt:
- 70 Dezibel (dB(A)): tagsüber außerhalb der Ruhezeiten, vergleichbar mit einem Staubsauger in einem Meter Entfernung.
- 65 dB(A): tagsüber innerhalb der Ruhezeiten bis 23 Uhr, etwa so laut wie ein laufender Fernseher.
- 55 dB(A): nachts, vergleichbar mit einem normalen Gespräch in Zimmerlautstärke.
Dass diese Werte eingehalten werden, wird nach Angaben der Stadt Nürnberg streng überwacht. Eine externe Fachfirma, die vom Veranstalter beauftragt ist, messe rund um die Uhr an festen und mobilen Messpunkten.
Wird ein zulässiger Pegel überschritten, müsse der Veranstalter die Lautstärke sofort reduzieren. Der Lärmsachverständige informiere das Ordnungsamt regelmäßig über die Schallwerte und melde etwaige Überschreitungen. Nach dem Festival erhalte die Stadt eine vollständige Dokumentation aller Messungen.
Beschwerden? Telefon ist freigeschaltet
Anwohner können sich bei Problemen an das städtische Beschwerdetelefon wenden. Es ist am Festivalwochenende jeweils von 16 bis 1 Uhr unter 09 11 / 8 18 61 74 erreichbar. Lärmbeschwerden werden dokumentiert und an das Gutachter-Team weitergegeben. Dieses kann bei Bedarf auch direkt in der Wohnung der Beschwerdeführenden messen – sofern die Kapazitäten es zulassen.
Im Jahr 2024 wurden beim Beschwerdetelefon insgesamt 42 Anrufe registriert, davon 31 wegen Lärm. Auch in den Jahren 2022 und 2023 lag die Gesamtzahl der Anrufe bei jeweils 42 – allerdings stieg die Zahl der Lärmbeschwerden 2023 auf 40. Im Vorjahr 2022 waren es 31.
Im Vorfeld spricht das Ordnungsamt nach eigenen Angaben mit den Bürgervereinen aus besonders betroffenen Stadtteilen. Nach dem Wochenende werde außerdem gezielt nach Feedback gefragt, etwa ob es spezielle Auffälligkeiten oder Probleme gab, so Leiterin Kurr.
- Pressemitteilung der Stadt Nürnberg vom 3. Juni
- Anfrage beim Ordnungsamt