t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalNürnberg

Nürnberg | Kaufhof: CSU fordert Abriss – und plant Neubau


Trotz Denkmalschutz
CSU will leer stehenden Kaufhof abreißen lassen

Von Lea Maria Kiehlmeier

04.06.2025Lesedauer: 2 Min.
Fraktionsvorsitzender Andreas Kriegelstein (v. l. n. r.), Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier und Fraktionsgeschäftsführer Michael Kraus (alle CSU): Sie wollen einen Neubau errichten.Vergrößern des Bildes
Fraktionsvorsitzender Andreas Kriegelstein (v. l. n. r.), Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier und Fraktionsgeschäftsführer Michael Kraus (alle CSU): Sie wollen einen Neubau errichten. (Quelle: Lea Maria Kiehlmeier)
News folgen

Den ehemaligen Kaufhof in der Innenstadt sanieren oder abreißen? Die CSU-Fraktion im Stadtrat bezieht nun eine klare Position.

Wie soll es mit dem leer stehenden Kaufhof in der Nürnberger Innenstadt weitergehen? Die CSU-Fraktion im Stadtrat plädiert für einen Neubau statt einer Sanierung des ehemaligen Kaufhauses.

"Um den Kaufhof und den nahen City-Point wirtschaftlich und zukunftsfähig zu nutzen, setzen wir auf einen Neubau", erklärte Fraktionsvorsitzender Andreas Kriegelstein am Mittwoch bei einem Pressetermin vor Ort. Statt das Kaufhof-Gebäude isoliert zu betrachten, will die CSU das gesamte Areal als sogenanntes "Zeughausquartier" entwickeln. Der Name ist angelehnt an das historische Gebäude, das hinter dem Kaufhof in der Pfannenschmiedsgasse liegt.

Wirtschaftsreferentin: "Keine Denkverbote"

Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier (CSU) unterstützt diesen Ansatz. Die Gebäudetechnik stamme noch aus den 1950er-Jahren, auch die Bausubstanz sei stark in die Jahre gekommen. "Es darf keine Denkverbote geben", betonte Heilmaier. Möglich wäre, die Fassade zu erhalten und nur das Gebäude selbst neu zu errichten. Ein Neubau könnte verschiedene Nutzungskonzepte optimal zusammenführen, sagt die CSU. Das historische Zeughausgebäude soll dabei integriert werden.

Für Andreas Kriegelstein und seine Fraktion ist klar, wie die Nutzung aussehen soll: Wissenschaft, Kongress und Bildung sollen als "Impulsgeber für die Entwicklung entscheidend" sein, heißt es in einem Antrag der Partei im Stadtrat vom 2. Juni 2025. Man sei mit Kooperationspartnern wie den Hochschulen, der IHK und der Nürnbergmesse in Kontakt, um die Angebotslücke für Veranstaltungen mit 500 bis 1.000 Teilnehmern zu schließen. Einzelhandel und Gastronomie sollen das Angebot vervollständigen.

Fertigstellung schon in fünf Jahren?

Da der benachbarte City-Point, ein weiteres ehemaliges Einkaufszentrum, ohnehin abgerissen werden soll und eine Kaufhof-Sanierung aufwendig und teuer wäre, profitiere das Quartier von einem kompletten Neubau, argumentiert die CSU. Begrünung rund um das neue Gebäude und auf dessen Dach soll die Aufenthaltsqualität steigern.

In ihrem Antrag fordert die CSU die Stadtverwaltung auf, eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung vorzulegen. Diese soll klären, was eine Sanierung kosten würde und welche Einnahmen und Vorteile das denkmalgeschützte Gebäude bringen könnte. Zudem soll die Stadt als Eigentümerin mit den Denkmalschutzbehörden die notwendigen Schritte einer denkmalrechtlichen Beurteilung vorbereiten.

Die CSU will ihren Antrag bereits in der kommenden Stadtratssitzung am 25. Juni einbringen. Fraktionschef Kriegelstein zeigt sich optimistisch: "Wir haben die Hoffnung, dass wir durch das Konzept Investoren gewinnen, die sich gemeinsam mit der Stadt und der Messe an diesem Projekt beteiligen." Das "Zeughausquartier" könnte seiner Ansicht nach innerhalb der kommenden fünf Jahre fertiggestellt werden.

Söder forderte Abriss bereits – SPD und Grüne äußern Bedenken

Entscheidend für das Projekt ist laut Heilmaier, dass es sich wirtschaftlich selbst trägt. Der Mix verschiedener Nutzungen sei ein wesentlicher Faktor, um dies zu erreichen. Von einem Tagungszentrum verspricht sich die CSU mehr Wirtschaftskraft für die Innenstadt, mit weniger Leerstand und erweiterten Angeboten für die Nürnbergerinnen und Nürnberger.

Neu ist der Ruf nach einem Abriss des Gebäudes nicht. Zuerst forderte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) das im Februar 2024. SPD und Grüne äußerten darauf Bedenken, weil das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Aktuell läuft eine Machbarkeitsstudie, die klären soll, wie das Gebäude künftig genutzt werden könnte.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
  • Antrag der CSU Fraktion an den Nürnberger Stadtrat vom 2. Juni 2025
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom