Zu viel los im Affengehege Keiner will Paviane: Tiergarten hält an möglicher Tötung fest

Im Tiergarten Nürnberg steht eine umstrittene Entscheidung an: Die Gruppe der Guinea-Paviane muss schrumpfen. Ist ihre Tötung wirklich der letzte Ausweg?
Der Platz für die Guinea-Paviane im Tiergarten Nürnberg ist zu knapp. Einzelne Tiere sollen deshalb woanders unterkommen – oder getötet werden.
Als letzter Ausweg könnte eine Tötung der Tiere in Betracht gezogen werden, wie der Tiergarten der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. "Da sich derzeit kein Platz für Guinea-Paviane findet, steht die Tötung nach wie vor im Raum." Es sei endgültig beschlossen, dass die Gruppengröße aus Tierschutzgründen reduziert werden müsse.
Die Pavian-Gruppe habe mittlerweile die Kapazität ihres Geheges überschritten. Dies führe zu häufigeren Konflikten unter den rund 45 Affen, was Verletzungen begünstige. Auch die soziale Struktur innerhalb der Gruppe bereite Sorgen. Aus Gründen des Tierschutzes sei es daher notwendig, die Zahl der Paviane zu verringern, heißt es weiter.
Tiergarten über mögliche Pavian-Tötung: "ein faktisches Dilemma"
Der Tiergarten bemühe sich darum, neue Zuhause für die Tiere in anderen Zoos oder Einrichtungen zu finden. Bislang blieben jedoch ernsthafte Angebote aus, heißt es. Trotzdem sind die Paviane weiterhin international vermittelbar.
- Wenige Tage alt und schon am Kraxeln: Nachwuchs im Tiergarten
Über das Schicksal der Paviane entscheidet letztlich Tiergarten-Direktor Dag Encke. Sollte es zur Tötung kommen müssen, werde darüber transparent informiert, erklärt er. Es handle sich um ein faktisches Dilemma, teilte der Zoo mit. Aufgrund der unsicheren Rechtslage würden derzeit tierschutzrechtliche, tierschutzfachliche, naturschutzrechtliche und strafrechtliche Aspekte abgewogen. Zum Zeitplan für diese Abwägung will der Zoo keine Angaben machen.
Tierschützer äußern heftige Kritik an diesen Plänen. Organisationen wie Pro Wildlife drohen mit rechtlichen Schritten und sehen darin einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.
- Nachrichtenagentur dpa
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.