Umstrittene Entscheidung Mehr als 100 Anzeigen nach Tötung von Pavianen

Nach der Tötung von zwölf Pavianen im Nürnberger Tiergarten prüft die Staatsanwaltschaft zahlreiche Strafanzeigen. Die Behörde muss nun entscheiden, ob die Maßnahme rechtens war.
Die Staatsanwaltschaft Nürnberg bearbeitet mehr als 100 Strafanzeigen nach der Tötung von zwölf Pavianen im städtischen Tiergarten. Sowohl Organisationen als auch Privatpersonen haben diese Anzeigen eingereicht, wie Staatsanwaltschaftssprecherin Heike Klotzbücher mitteilte. Die "Nürnberger Nachrichten" hatten zuerst berichtet.
Der Tiergarten tötete die Affen am Dienstag mit der Begründung von Platzmangel. Das Gehege war laut Tiergarten seit längerer Zeit überfüllt, wodurch eine tierschutzkonforme Haltung nicht mehr gewährleistet werden konnte. Eine Abgabe der überzähligen Tiere sei nicht möglich gewesen. Auch Verhütungsmaßnahmen bei den weiblichen Tieren hätten in der Vergangenheit nicht die erhoffte Wirkung gezeigt.
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Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen werfen dem Tiergarten einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor. Dieses verbietet die Tötung von Tieren ohne vernünftigen Grund. "Ob hier ein vernünftiger Grund vorlag, wird zu prüfen sein", erläuterte Klotzbücher. "Welche Ermittlungen erforderlich sind, kann erst nach eingehender Prüfung der Anzeigen beurteilt werden."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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