Großeinsatz der Feuerwehr Säure-Unfall in Chemiefirma südlich von Nürnberg
In einer Chemiefirma in Roth treten gefährliche Stoffe aus. Die Feuerwehr ist im Großeinsatz. Trotz einer Warnung soll jedoch keine Gefahr für die Bevölkerung bestehen.
Wegen eines Arbeitsunfalls in einem Produktionsstandort des Pharmaunternehmens Nutrichem ist die Feuerwehr seit den frühen Morgenstunden mit einem Großaufgebot in Roth südlich von Nürnberg im Einsatz. Wie eine Sprecherin des Unternehmens einem Reporter vor Ort sagte, wurde ein Säurebehälter durch einen Gabelstapler beschädigt, wodurch Salpetersäure auslief.
Daraufhin sei der gesamte Produktionsstandort umgehend evakuiert worden. Der Gabelstaplerfahrer verätzte sich leicht, ansonsten sei niemand verletzt worden. Die Säure werde in der Produktion verwendet, um Behälter und Leitungen zu reinigen, erklärte die Sprecherin weiter.
Keine Gefahr für die Bevölkerung
Insgesamt seien Einsatzkräfte von 135 Feuerwehren aus dem Umkreis im Einsatz. Inklusive Fachgruppen der Feuerwehr, Rettungsdienst, Technischem Hilfswerk und Polizei, sagte ein Feuerwehrsprecher. Man gehe davon aus, dass rund 200 bis 250 Liter Säure aus einem 1.000-Liter-Behälter ausgelaufen seien. Die Lage sei aber "voll im Griff".
Die Schwierigkeit des Einsatzes liege darin, dass die Salpetersäure hoch konzentriert sei und verdünnt und gebunden werden muss, erklärte er weiter. "Das ist die Herausforderung an dieser Chemie." Die Einsatzkräfte müssten zum eigenen Schutz mit Atemschutz und Schutzanzügen arbeiten. Für die Bevölkerung bestehe aber "keinerlei Gefahr".
Warnung vor Gefahrenstoffaustritt per App
Dennoch hatte die Integrierte Leitstelle Mittelfranken Süd am Dienstagmittag vor einem Gefahrenstoffaustritt in einer Chemiefirma in Roth gewarnt. Eine entsprechende Warnung mit der Warnstufe "Gefahr" wurde über die Warn-App NINA herausgegeben.
Anwohnern wurde geraten, Fenster und Türen zu schließen. Zudem sollten Lüftungen und Klimaanlagen abgeschaltet werden, hieß es in der Handlungsempfehlung. Der Gefahrenbereich befindet sich demnach rund um das Industriegebiet "An der Lände" im Osten der Stadt.
- warnung.bund.de: "Gefahrstoffaustritt in Chemiefirma - Roth"
- Reporter vor Ort
