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Stellenabbau bei Nürnberger Presse: 200 Stellen fallen weg


Abbau bei Traditionsverlag
Nürnberger Presse will 200 Stellen bis 2027 streichen

Von t-online, seh

04.08.2025 - 15:07 UhrLesedauer: 2 Min.
Neuer Unternehmenssitz der Nürnberger Presse im Nürnberger Nordostpark (Archivbild): Der Verlag plant umfassende Umstrukturierungen – inklusive Stellenabbau in Redaktion und Druckerei.Vergrößern des Bildes
Neuer Unternehmenssitz der Nürnberger Presse im Nürnberger Nordostpark (Archivbild): Der Verlag plant umfassende Umstrukturierungen – inklusive Stellenabbau in Redaktion und Druckerei. (Quelle: VNP/PR-bilder)
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Die Nürnberger Presse plant den Abbau von rund einem Viertel der Belegschaft. Auch Redaktion und Druckerei sind betroffen. Der Betriebsrat ist alarmiert.

Der Verlag Nürnberger Presse, zu dem die "Nürnberger Nachrichten" und die "Nürnberger Zeitung" gehören, plant bis Ende 2027 rund 200 Stellen zu streichen. Das entspricht etwa einem Viertel der Belegschaft. Das teilten die Verlegerinnen Bärbel Schnell und Sabine Schnell-Pleyer sowie Geschäftsführerin Sigrun Albert bereits am Mittwoch in einer Betriebsversammlung mit.

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Am Freitag informierte der Verlag auch seine Leserschaft in der gedruckten Ausgabe über die Pläne. Ziel sei es laut Geschäftsführung, neue Märkte zu erschließen und digitale Formate wie "Live-Journalismus" und "Dialogangebote" auszubauen. Der Stellenabbau solle möglichst "sozialverträglich" erfolgen – etwa durch natürliche Fluktuation und Altersteilzeit.

Redaktion, Druckerei und Verlag betroffen

Konkret ist vorgesehen, dass 90 Stellen durch Altersteilzeitregelungen wegfallen. Weitere 50 entfallen mit der geplanten Inbetriebnahme eines neuen Druckhauses Ende 2026. Auch die Redaktion ist erneut betroffen: 15 journalistische Stellen stehen zur Disposition – obwohl bereits 2019 und 2020 erheblicher Personalabbau stattfand. Weitere Details sollen ab Mitte August in Gesprächen mit dem Betriebsrat verhandelt werden.

Gewerkschaft kritisiert Sparkurs scharf

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in der Gewerkschaft Ver.di übt deutliche Kritik. Der bayerische Landesvorsitzende Franz Kotteder bezeichnete das Vorgehen als symptomatisch für viele Verlage: Statt in den Journalismus zu investieren, setze man auf künstliche Intelligenz – in der Hoffnung, dass die Leserschaft auch mit automatisiert erzeugten Inhalten zufrieden sei.

Automatisierung in Verlag und Druckerei sowie der Einsatz von Chatbots könnten langfristig weder Print- noch Digitalangebote sichern, so Kotteder weiter. Die journalistische Qualität leide unter dieser Strategie erheblich.

Betriebsrat zeigt sich alarmiert

Auch der Betriebsrat des Verlags äußert sich besorgt. Vorsitzender Udo Erhart erklärte: "Der Betriebsrat ist ob der geplanten Kopfzahl erschüttert." Man werde die Gespräche mit der Geschäftsführung kritisch begleiten und sich für Fortbildungen und Umschulungen starkmachen. Gleichzeitig wies Erhart darauf hin, dass die Mitbestimmungsrechte in einem sogenannten Tendenzbetrieb eingeschränkt seien.

Die Gewerkschaft warnt: Der Abbau redaktioneller Strukturen schade nicht nur den Beschäftigten, sondern langfristig auch der publizistischen Qualität. Kotteder betonte: "Wer glaubt, dass Journalismus durch immer weniger Menschen besser und erfolgreicher wird, irrt sich gewaltig."

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