"Widersetzen, statt Tiermorde unterstützen" Nach Pavian-Tötung: Aktivisten demonstrieren erneut vor Tierpark

Nach der Pavian-Tötung im Tiergarten Nürnberg geben Aktivisten nicht auf und protestieren weiter. Die Mitarbeiter sehen das gelassen.
Rund 60 Tierschützer haben am Sonntag erneut vor dem Nürnberger Tiergarten protestiert. Der Grund: Die Tötung mehrere Paviane. Mit Sprechchören kritisierte die Gruppe Animal Rebellion von 9 bis 13 Uhr die Tötung der zwölf gesunden Tiere, die der Zoo Ende Juli als Maßnahme zur Bestandsregulierung vorgenommen hatte. Dabei riefen sie "Widersetzen, statt Tiermorde unterstützen". Die Aktion hatte bundesweit für heftige Kritik und anhaltende Proteste von Tierschutzorganisationen gesorgt.
Jörg Beckmann, stellvertretender Tiergartendirektor, reagierte entspannt auf die Aktivisten. "Grundsätzlich akzeptieren wir friedliche Proteste immer. Wir leben in einer Demokratie. Das ist vollkommen in Ordnung für uns." Das Kritik an ihrem Vorhaben folgen würde, sei dem Tiergarten bewusst gewesen. Und doch scheint es die Menschen nicht abzuschrecken. "Wir sehen einfach keine Veränderung der Besucherzahlen – trotz der Pavian-Diskussion. Von daher werten wir das auch als Zustimmung aus der Bevölkerung."
Tiergarten nach Pavian-Tötung: "Wir haben sehr gute Argumente"
Beckmann wiederholte noch einmal, dass alle Versuche, die Paviane abzugeben, gescheitert seien, weshalb es letztlich zur Tötung der Tiere kam. "Wir haben sehr gute Argumente und das stehen wir auch genauso durch." Auch die temporäre Verhütung bei den Weibchen sei erfolglos geblieben, da die Tiere infolgedessen dauerhaft zeugungsunfähig gewesen seien, weshalb auch diese Option irgendwann wegfiel.
"Grundsätzlich versuchen wir aber, unsere Tiere so naturnah wie möglich zu halten. Das heißt, wir ermöglichen, die natürlichen Bedürfnisse auszuleben, auch die Fortpflanzung", so Beckmann weiter.
- Reporter vor Ort